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1) Der Angriff - Über mich

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Frauke Feind<br />

„Ja. Ich ... ich habe ein Loch im Boden gefunden, vielleicht eine Stunde von hier. Ich<br />

... konnte nicht hinein sehen, es war zu dunkel. Wir müssen da hin. Ich bin sicher, Jim ist dort<br />

unten.“<br />

Richard nickte entschlossen.<br />

„Gut, findest du den Weg?“<br />

Ich nickte.<br />

„Ja, kein Problem, ich habe den Rückweg sogar im Dunkeln gefunden. Ti ... Mein<br />

Großvater hat mir gründlich beigebracht, <strong>mich</strong> im Wald zu orientieren.“<br />

Ruhig erklärte Richard:<br />

„Gut, dann führe uns dort hin.“<br />

Gemeinsam machten wir uns nun also wieder auf den Weg. Eine gute Stunde später,<br />

die Sonne stand inzwischen hoch am Himmel, hatten wir das Loch abermals erreicht. Ich<br />

rutschte wieder auf dem Bauch an den Rand heran, Richard legte sich neben <strong>mich</strong>. Zusammen<br />

starrten wir in die Dunkelheit unter uns und versuchten, etwas auszumachen. Erneut rief ich:<br />

„Jim!“, aber eine Antwort bekam ich nicht.<br />

Richard stand vorsichtig auf und befahl:<br />

„Macht eine Fackel fertig.“<br />

Sofort traten Greg und Diane an einen großen Baum und suchten nach einem<br />

passenden Ast, den sie abbrachen. Dann nahmen sie aus einem der mitgenommenen Ruck-<br />

säcke einige alte Lumpen und wickelten diese um den Ast herum. Schließlich entzündete<br />

Greg die Lumpen und reichte diese behelfsmäßige Fackel Richard. Dieser trat wieder an den<br />

Rand des Loches und ließ die Fackel schließlich ohne zu zögern in die Tiefe fallen. Sie schlug<br />

nach vielleicht drei Metern auf dem Boden auf und erhellte den Raum, der unter uns war. Ich<br />

strengte meine Augen an, um etwas erkennen zu können. Und dann schrie ich auf.<br />

„Dort! Das ist Jims T-Shirt!“<br />

************<br />

Jim wusste nicht, wie lange er nach Juliets Besuch wie erstarrt dagesessen hatte.<br />

Irgendwann fing er sich wieder und beschloss, ihr Erscheinen als gegebene Tatsache hinzu-<br />

nehmen. Wie so vieles auf dieser verhexten Insel. Er ließ sich langsam wieder in die<br />

Waagerechte sinken und versuchte, aus Juliets Worten Mut zu schöpfen. Was hatte sie ge-<br />

sagt? Es wäre keine Lähmung, nur eine Prellung, die vorübergehend Lähmungserscheinungen<br />

hervor rief? Er betete zu Gott, dass sie Recht haben würde. Erst einmal lag er hier, unfähig,<br />

sich zu Bewegen, hilflos, alleine und zugegeben völlig verängstigt in der Dunkelheit. Wäre<br />

ein <strong>Angriff</strong> auf ihn erfolgt, egal, welcher Art, er hätte nicht den Hauch einer Chance gehabt.<br />

Minute um Minute lag er so da und lauschte in die Finsternis. Seine Fantasie fing schnell an,<br />

ihm Streiche zu spielen. Mal meinte er, leise, schleichende Schritte zu hören, dann wieder war<br />

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