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1) Der Angriff - Über mich

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Frauke Feind<br />

„Sieh zu, wie du klar kommst, du bist doch so ein Held.“, erklärte er und stieg zu<br />

Radzinsky ins Auto zurück.<br />

„Viel Spaß.“, rief er Jim im Wegfahren zu.<br />

„Du dreckiger Schweinehund! Wir sehen uns wieder!“, brüllte Jim wutentbrannt hinter<br />

dem Wagen her.<br />

<strong>Der</strong> war schnell außer Sichtweite und Jim war alleine. Mit auf den Rücken gefesselten<br />

Händen, ohne Waffen und Nahrung stand er mitten im Dschungel, sicher, irgendwo im<br />

dunklen Territorium zu sein.<br />

„Dieser miese Arsch!“, fluchte Jim wütend.<br />

Abgesehen davon, dass in diesem Gebiet das Rauchmonster sehr oft zu sehen und zu<br />

hören war, galt das Gebiet als sehr schwer begehbar und gefährlich.<br />

Hektisch überlegte Jim, was er machen sollte. Vage erinnerte er sich, dass die Black<br />

Rock, dieses uralte Sklavenschiff, hier irgendwo weiter nördlich im Dschungel lag. Mit etwas<br />

Glück fand er dort eine Möglichkeit, wenigstens die Fesseln loszuwerden. Mit dem Mut der<br />

Verzweiflung machte er sich auf den Weg. Langsam und sehr vorsichtig bewegte er sich<br />

durch den Dschungel, immer darauf lauschend, ob er irgendwas von dem Monster hörte. Aber<br />

der Wald um ihn herum blieb ruhig und friedlich. Jim hatte das Gefühl, schon Stunden unter-<br />

wegs zu sein. Die Hilflosigkeit, mit auf den Rücken gefesselten Händen herumzulaufen,<br />

machte ihm mehr zu schaffen als ihm lieb war. Er konnte nicht wie Kate mit einigen<br />

akrobatischen Verrenkungen seine Beine durch die gefesselten Arme bugsieren. Bei jedem<br />

ungewöhnlichen Geräusch zuckte er zusammen, immer bereit, die Flucht zu ergreifen.<br />

Endlich sah er vor sich im dichten Gebüsch etwas Dunkles, Großes auftauchen und wusste<br />

sofort, dass er die Black Rock erreicht hatte. Erleichtert atmete er auf. Dunkel und unheimlich<br />

ragte das alte Sklavenschiff vor ihm auf. Sichernd sah Jim sich um, konnte aber nichts ent-<br />

decken, was auf Gefahr hindeutete. Sehr vorsichtig tastete er sich in den Rumpf des Schiffes<br />

hinein. Er sah sich in der herrschenden Dämmerigkeit gründlich um und schüttelte frustriert<br />

den Kopf. Er konnte aber auch gar nichts entdecken, was ihm irgendwie geholfen hätte, seine<br />

Fesseln loszuwerden. Wenn er doch nur so beweglich gewesen wäre wie Kate. Die schaffte es<br />

spielend, auf den Rücken gefesselte Hände nach vorne zu bekommen. Jim war klar, dass er<br />

das gar nicht erst versuchen brauchte. Immer tiefer drang er in das Schiff vor und plötzlich<br />

war er wie elektrisiert.<br />

Er sah vor sich ein Gerippe am Boden liegen, das noch einen Säbel in der Scheide<br />

stecken hatte. Das Teil war schartig und verrostet, aber immerhin etwas, mit dem Jim es ver-<br />

suchen konnte. Unbeholfen griff er nach der alten Waffe und bekam sie zu fassen. So schnell<br />

es ging, eilte er damit nach draußen ins Sonnenlicht zurück. Er sah sich suchend um und ent-<br />

deckte ein paar Felsen, zu denen er hinüber hastete. Er brachte sich fast um bei dem Versuch,<br />

den Säbel mit dem Griff so fest zwischen die Felsen zu klemmen, dass er Druck auf die<br />

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