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1) Der Angriff - Über mich

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Frauke Feind<br />

aus den Poren trieb. Er stöhnte leise auf. Schnell legte ich eine Schicht Verbandsmull auf und<br />

umwickelte seinen Finger mit Binde. Erleichtert atmete Jim auf und ich bat ihn: „Die andere<br />

Hand auch, okay.“ Zitterig vor Erschöpfung hielt Jim mir also auch die andere Hand hin und<br />

ich sah sofort, dass ich den Nagel ganz würde entfernen müssen. Voller Mitleid sah ich Jim an<br />

und dieser nickte ergeben. Er verstand, was der Blick bedeutete. Unendlich müde schloss er<br />

resigniert die Augen.<br />

„Miles, habt ihr eine Zange bei euch?“, wandte ich <strong>mich</strong> an die Freunde.<br />

Jin nickte.<br />

„Ich habe, Moment.“<br />

Er griff in seine Hosentasche und fischte ein Leatherman heraus, das er mir reichte.<br />

„Kannst du kurz anhalten?“, bat ich ihn und der Koreaner stoppt den Wagen.<br />

anschaute.<br />

Miles und Jin schauten angestrengt aus dem Fenster, während Jim <strong>mich</strong> verzweifelt<br />

„Es tut mir so leid, aber der ist schon zu weit raus, das können wir nicht so lassen.“<br />

Ergeben seufzte Jim und lehnte sich zurück. Er schloss die Augen. Ich öffnete das Multitool<br />

und klappte die kleine Zange auf. Sanft griff ich nach Jims heftig zitternder Hand und setzte<br />

die Zange an dem schon halb ausgerissenen Fingernagel an. Ich schloss selbst kurz die<br />

Augen, dann begann ich entschlossen, so schnell es ging zu ziehen. Jim wimmerte und<br />

keuchte auf vor Schmerzen, seine Linke klammerte sich unwillkürlich an mir fest. Seine<br />

Zähne knirschten aufeinander. Schnell jedoch hatte er es hinter sich. Fix und fertig sackte er<br />

in sich zusammen. Ich legte nun auch hier einen festen Verband an und wir fuhren weiter. Als<br />

ich fertig war, rückte ich ganz an die Tür und zog Jim in eine liegende Position. Sein Kopf<br />

kam auf meinem Schoss zur Ruhe und trotz allem war ich einfach glücklich, ihn wieder zu<br />

haben.<br />

************<br />

29) Daniels Plan<br />

Im Dorf herrschte Aufruhr. Dass jemand Jim befreit hatte, sprach sich wie ein Lauf-<br />

feuer herum. Als Oldham sich nicht gemeldet hatte, waren Radzinsky und Phil zu seiner Be-<br />

hausung zurück gefahren und hatten den Folterer erschossen aufgefunden. Lafleur war ver-<br />

schwunden. Und schnell stellte sich heraus, dass nicht nur Lafleur, sondern auch Kelly, Miles<br />

und Jin verschwunden waren. Miles und Jin waren keine allzu große <strong>Über</strong>raschung, immerhin<br />

waren sie und Lafleur fest befreundet. Aber Kellys Verschwinden warf Fragen auf. Horace<br />

vermutete:<br />

„Sie werden sie gewaltsam gezwungen haben, mit zu kommen.“<br />

Phil widersprach heftig.<br />

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