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1) Der Angriff - Über mich

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Frauke Feind<br />

************<br />

Zwei Tage vergingen, in denen Jim viel am Bett der jungen Frau saß. Irgendwas zog<br />

ihn immer wieder auf die Krankenstation. Er konnte sich selbst nicht erklären, was ihn immer<br />

wieder hierher zog. Wenn er bei der Unbekannten am Bett saß, hatte er das Gefühl, als ver-<br />

suche sein Hirn, sich an etwas Bestimmtes zu erinnern. Er sah der jungen Frau oft lange ein-<br />

fach nur in das blasse Gesicht, war sich aber absolut sicher, sie nie zuvor gesehen zu haben.<br />

Was auch immer er Erinnern wollte, konnte also definitiv nicht mit der jungen Frau zu-<br />

sammenhängen. Sie hatte immer noch hohes Fieber und flüsterte in wirren Fieberträumen<br />

immer wieder den Namen Jim. Ab und zu griff Sawyer nach ihrer Hand und hielt diese fest.<br />

Meistens beruhigte sich die Verletzte so schnell.<br />

- Wenn ich nur wüsste, was du durchgemacht hast. Deinen Jim such ich, wie Sayid und<br />

Sun. Aber irgendwie seh ich schwarz, Mädchen. Ich kann mir nur erklären, dass du auf nem<br />

Boot oder Schiff hier angekommen bist, zusammen mit diesem Jim, den du so verzweifelt ver-<br />

misst. Ich fürchte, er wird nicht wieder auftauchen. -<br />

Solche und ähnliche Gedanken schwirrten Sawyer durch den Kopf.<br />

Viel Zeit verbrachte er auch damit, nach Sayid und Sun zu suchen und hielt auch<br />

immer Ausschau, ob er irgendwo den geheimnisvollen anderen Jim fand. Doch er entdeckte<br />

keine Spur. Kate sah er kaum, was auch gut war. Viel zu oft für seinen Geschmack drifteten<br />

seine Gedanken zu ihr. Am Nachmittag des dritten Tages, Jim hatte gerade seine Runde im<br />

Dschungel beendet, rief Opal nach ihm.<br />

„Jim, komm schnell, sie scheint aufzuwachen!“<br />

Im Laufschritt rannte Jim hinüber zur Krankenstation und stürzte in den Schlafsaal. Er<br />

zog sich einen Stuhl an das Bett der jungen Frau und griff in einem Reflex nach ihrer rechten<br />

Hand. Sanft sagte er:<br />

„Lady, kommen Sie, versuchen Sie, aufzuwachen. Sie schaffen das.“<br />

Die Kranke murmelte etwas und schlug mühsam die Augen auf. Es dauerte einige<br />

Minuten, bis sie halbwegs klar war. Sie sah Jim an und Tränen traten ihr in die Augen.<br />

Verzweifelt schluchzte sie auf. Jim war vollkommen verwirrt und wusste nicht, was er tun<br />

sollte. Schließlich sagte er beruhigend:<br />

„Sie sind in Sicherheit, Ma‟am, Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen. Sie sind in<br />

einem Krankenhaus ... sozusagen. Sie werden sich wieder ganz erholen.“<br />

Die junge Frau weinte noch heftiger und Jim war richtig erschrocken.<br />

„Hey, beruhigen Sie sich. Kommen Sie schon, Ihnen passiert hier nichts. Sie werden<br />

wieder. Und Ihren Jim finden wir mit etwas Glück auch.“<br />

Scheinbar war das nicht unbedingt das, was die Unbekannte hatte hören wollen, denn<br />

sie schien keine Veranlassung zu sehen, sich auch nur ansatzweise zu beruhigen. Nervös und<br />

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