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1) Der Angriff - Über mich

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Frauke Feind<br />

„Nein, dass alles bin ich eben nicht wert! Also lass solchen Schwachsinn in Zukunft.“<br />

Ich riss <strong>mich</strong> wütend los und stieß unter Tränen hervor:<br />

„Was ich tue oder lasse wirst ganz bestimmt nicht du entscheiden. Zum Glück bist du<br />

hier im Raum der einzige, den deine schlechte Meinung über dich interessiert!“<br />

Ich wollte herum fahren doch Jim war schneller. Wieder erwischte er <strong>mich</strong> an der<br />

Hand und riss <strong>mich</strong> ziemlich unsanft zu sich herum.<br />

„Ist dir eigentlich klar, dass die mit echten Kugeln auf uns geschossen haben?“<br />

Ich nickte.<br />

„Oh, ja, das ist mir klar.“<br />

Ich deutete auf das Pflaster an seiner Stirn.<br />

„Das ist gut. Sehr gut. Dann sollte dir ja wohl auch klar sein, dass du hättest Sterben<br />

können. Und wozu?“<br />

Ich schnaufte und wischte mir ärgerlich mit der freien Hand Tränen fort.<br />

„Um dir erneut den Arsch zu Retten, du Idiot.“ Ich sah ihn an und sagte leise: „Ich<br />

würde es immer wieder tun, verstehst du?“<br />

Ruhiger fragte er jetzt:<br />

„Warum?“<br />

„Weil ich ...“ - dich liebe! - vervollständigte ich den Satz gedanklich. „... es für jeden<br />

machen würde.“ erklärte ich laut und hoffte, dass es überzeugend klang. Und ging zum<br />

Gegenangriff über.<br />

„Und warum regst du dich so sehr darüber auf?“<br />

„Weil ich ...“ - dich liebe! - Dass Jim in Gedanken die gleichen Worte folgen ließ wie<br />

ich, konnte ich natürlich nicht ahnen. „... es für Irrsinn halte, sich für jemanden wie <strong>mich</strong> in<br />

eine solche Gefahr zu begeben.“<br />

Noch immer hielt er <strong>mich</strong> fest und wir standen uns nahe gegenüber. Ich sah in seinen<br />

Augen Wut, Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit und ... Angst. Angst um <strong>mich</strong>! Und plötzlich<br />

war mir überdeutlich klar, warum er so wütend war. Er hatte Angst um <strong>mich</strong>. So, wie ich um<br />

ihn. Mir wurden die Knie weich und ich griff nach seiner anderen Hand. Noch einmal fragte<br />

ich: „Warum?“ Plötzlich wurde sein Griff sanft. Leise sagte er:<br />

„Weißt du das denn nicht?“<br />

Ich nickte.<br />

„Doch. Das weiß ich sehr wohl. Aus dem gleichen Grund, warum ich einfach los-<br />

gerannt bin. Weil ich schreckliche Angst um dich hatte. Weil ich dachte, ich hätte dich ... ver-<br />

loren.“<br />

Ich ließ den Kopf sinken und schloss die Augen. Und plötzlich spürte ich seine Hand<br />

sanft an meinem Kinn. Er hob mein Gesicht zu sich hoch und sah mir in die Augen. „Wie<br />

ich.“, flüsterte er und beugte sich zu mir herunter. Und dann klopfte es an der Tür. Wir<br />

drifteten auseinander, als wäre eine Bombe zwischen uns hoch gegangen und Jim sagte:<br />

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