07.03.2013 Aufrufe

1) Der Angriff - Über mich

1) Der Angriff - Über mich

1) Der Angriff - Über mich

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

By<br />

Frauke Feind<br />

ich <strong>mich</strong> wieder zu Jim auf das Bett. Ich wollte ihn nicht eine Sekunde alleine lassen. Die Zeit<br />

tickte langsam dahin und dann plötzlich sah ich seine Lider zucken. Ich hielt die ganze Zeit<br />

seine Hand und merkte, dass auch sie leicht zuckte. Ich strich ihm mit der anderen Hand sanft<br />

über die Haare und wartete. Und endlich schlug er langsam und schwerfällig die Augen auf.<br />

Einen kurzen Moment irrten sie orientierungslos herum, dann richteten sie sich auf <strong>mich</strong> und<br />

er schluckte schwer. Er sagte leise:<br />

„Kelly ...“<br />

Ich streichelte ihm sanft über die Wange und erwiderte liebevoll:<br />

„Ja, ich bin bei dir.“<br />

Er schluckte erneut und stieß verzweifelt hervor:<br />

„Es tut mir so leid ...“ Er sah <strong>mich</strong> an und in seinen Augen erkannte ich nackte Angst.<br />

„Du ... musst <strong>mich</strong> doch hassen ...“<br />

Ich schüttelte erschüttert den Kopf.<br />

„Blödsinn! Ich werde dich niemals hassen, Jim. Du hast ...“<br />

„Ich bin wegen ner Anderen heulend aus dem Lager gerannt und hab dich sitzen lassen<br />

...“, stieß er heftig hervor.<br />

nichts.“<br />

Ich schüttelte den Kopf.<br />

„Na und? Du warst erschüttert, das ist doch kein Grund, dich zu hassen.“<br />

Er schloss die Augen und seufzte unglücklich.<br />

„Du musstest meinetwegen ... so viel Angst haben ...“<br />

Ich nickte.<br />

„Ja, die hatte ich, Baby, ich bin fast verrückt geworden. Aber dafür kannst du doch<br />

Er sah <strong>mich</strong> an und erwiderte heftig:<br />

„Natürlich! Ich hab <strong>mich</strong> benommen wie der letzte Idiot. Abzuhauen in den Dschungel<br />

... Wenn ich nicht so verblödet gewesen wär, wär das nicht passiert.“<br />

Er drehte den Kopf zur Seite. Ruhig antwortete ich:<br />

„Wir alle machen mal etwas vollkommen blödes, da bildest du keine rühmliche Aus-<br />

nahme, okay? Du hast einen Fehler gemacht. Na und? Was wäre ich für eine Partnerin, wenn<br />

ich dich dafür gleich hassen würde. Jim, ich weiß nicht, ob du überhaupt kapierst, wie sehr ich<br />

dich liebe!“<br />

Er sah wieder zu mir und knurrte:<br />

„Das ist n Fehler! Jag <strong>mich</strong> zum Teufel, solange du es noch kannst.“<br />

Ich spürte langsam auch Ärger in mir aufsteigen.<br />

„Hör mir mal zu, okay! Ich mag es nicht, wenn du dich selbst so dermaßen schlecht<br />

machst. Das bist du nämlich nicht. Begreife das endlich. Jeder macht Fehler! Ich hätte dich<br />

aufhalten oder dir sofort nachgehen müssen, so angeschlagen, wie du gewesen bist. Ich hätte<br />

dich niemals einfach so weggehen lassen dürfen. Aber ich fand es ja wichtiger, mein an-<br />

- 201 -

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!