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1) Der Angriff - Über mich

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Frauke Feind<br />

nicht wieder mit dem Knebel beglückt zu werden, aber er hatte keine Chance, sich dagegen zu<br />

wehren. Ein einziger fester Griff an seinen Kiefer und er musste den Mund öffnen. Gnadenlos<br />

stopfte Oldham ihm den Ball wieder in den Mund. Er zog eine kleine Zange aus der Hosen-<br />

tasche und trat hinter die Säule. Leise die Melodie aus dem Lautsprecher mit pfeifend griff er<br />

nach Jims kleinem Finger der linken Hand. Panisch spürte der Gefesselte, wie die Zange an<br />

seinem Fingernagel angesetzt wurde. Und schon begann Oldham zu ziehen. Hatte Jim vorher<br />

schon gedacht, es gäbe kaum noch eine Steigerung zu den Stromschlägen wurde er schnell<br />

eines Besseren belehrt. Verglichen zu den Schmerzen, die das Nagelziehen mit sich brachte,<br />

erschienen ihm die Stromschläge geradezu harmlos! Gepeinigte Laute drangen dumpf durch<br />

den Knebel und Jim wand sich gequält in den Fesseln. Oldham ließ sich Zeit und Jim liefen<br />

Tränen über das leichenblasse Gesicht.<br />

Als der Verhörspezialist es schließlich geschafft hatte, trat er grinsend vor Jim und<br />

hielt diesem den ausgerissenen Nagel vor das Gesicht.<br />

„Das war Nummer eins. Neun haben wir noch nach, dass schaffe ich in einer Stunde.<br />

Du hättest es dir lieber doch vorher überlegen sollen.“<br />

Er ließ den Nagel fallen und mit panisch geweiteten Augen beobachtete Jim, wie der<br />

Kerl wieder hinter ihn trat. Hysterisch zerrte er an den Fesseln und wusste doch, dass er keine<br />

Chance hatte. Er spürte die Zange an dem kleinen Finger der rechten Hand und wimmerte<br />

verzweifelt auf. <strong>Der</strong> Schmerz schien noch schlimmer zu sein als beim ersten Nagel. Hätte er<br />

doch wenigstens Erleichterung daraus schöpfen können, seine Schmerzen hinaus zu brüllen.<br />

Doch der Knebel verhinderte nachhaltig, dass mehr als dumpfe, leise Geräusche von dem Ge-<br />

folterten zu hören waren. Als Jim glaubte, es keine Sekunde länger mehr auszuhalten ohne zu<br />

sterben geschah es. Urplötzlich gab es einen lauten Knall, der Jim heftig zusammenzucken<br />

ließ. <strong>Der</strong> Schmerz ließ nach und Oldham sackte neben ihm zu Boden, ein rotes Loch in der<br />

Stirn! Fassungslos starrte Jim auf den Folterer hinab und sein Blick fuhr herum auf die<br />

Büsche hionter ihm. Seine Augen weiteten sich in unermesslichem Staunen, als plötzlich<br />

Kelly auf die Lichtung trat, ein Gewehr im Anschlag. Hinter ihr erschienen Jin und Miles,<br />

ebenfalls Gewehre in der Hand. Als Jim das realisierte, schluchzte er vor Erleichterung auf.<br />

Die beiden Freunde sicherten wachsam die Umgebung und Kelly trat schnell an die Säule und<br />

befreite Jim erst einmal von dem Knebel. Sie wollte gerade hinter die Säule treten, um die<br />

Fesseln zu lösen, als in der Nähe lautes Brüllen und metallisches Rasseln zu hören war.<br />

Entsetzt keuchte Jim:<br />

„Haut ab! Weg! Verschwindet!“<br />

Kelly sah Jin und Miles an und rief:<br />

„Bringt euch in Sicherheit, los doch.“<br />

Die Beiden rührten sich nicht und Kelly schrie noch einmal:<br />

„Verschwindet!“<br />

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