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1) Der Angriff - Über mich

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Frauke Feind<br />

„Ja, ich habe einen Sohn. Er ist mit den Anderen zum Pier. Er ist fünfzehn ... Meine<br />

Frau starb kurz nach seiner Geburt.“<br />

sagt hatte.<br />

Richard sah Ellie scharf an, die während der ganzen Unterhaltung noch kein Wort ge-<br />

„Geht es dir nicht gut?“, fragte er besorgt.<br />

„Ich bin ein wenig müde.“, erklärte die junge Frau etwas zu schnell und erhob sich.<br />

„Ich werde <strong>mich</strong> ein wenig ausruhen.“<br />

Sie stand auf und verließ mit klein Daniel, den sie die ganze Zeit in einer Trage-<br />

schlinge vor dem Körper gehalten hatte, die traute Runde in Richtung ihres Zeltes. Richard<br />

nickte. „Ich denke, wir sollten alle eine Pause einlegen. Wir haben sehr viel zu verarbeiten<br />

und sollten ein wenig Abstand gewinnen. Ich lasse euch ein Zelt räumen, in dem ihr wohnen<br />

könnt.“ Damit löste er die Runde auf und Jack, Kate und Sayid erhoben sich ebenfalls. Sie<br />

machten sich zusammen auf den Weg zum Krankenzelt, traten hinein und Jack sah nach<br />

Steve. Dann marschierten die drei gemeinsam zum Waldrand hinüber, ließen sich dort in das<br />

Gras sinken und versuchten, zu verdauen, was heraus gekommen war.<br />

************<br />

Jim war blind durch den Dschungel gestapft und war dabei irgendwann auf eine<br />

Klippe gestoßen, die eine kleine Schlucht begrenzte. Hier war er zu Boden gesunken und<br />

hockte nun schon seit vielen Minuten wie erstarrt am Boden. Sein Blick war über die Schlucht<br />

gerichtet, aber vor seinem geistigen Auge sah er etwas ganz anderes. Wie in einem Film liefen<br />

Bilder in seinem Kopf ab. Die Schießerei mit den Dharmaisten, dann plötzlich der<br />

magnetische Sog, all die Gegenstände, die auf das Loch im Boden zuflogen, Juliet, die plötz-<br />

lich entsetzt aufschrie und im letzten Moment von Kate erwischt wurde. Dann sah er sich<br />

selber, wie er verzweifelt halb in dem Loch hing und versuchte, Jules herauszuziehen. Er sah<br />

die entsetzliche Angst in ihren Augen, ihre Tränen und hörte sie verzweifelt schreien, er solle<br />

sie los lassen, als sie sah, dass er selbst in Lebensgefahr geriet, von herumfliegenden Gegen-<br />

ständen erschlagen zu werden. Er hörte sie sagen, wie sehr sie ihn liebte und spürte erneut,<br />

dass sie ihm aus der Hand rutschte, sah sie in den Schacht stürzen. Verzweifelt schlug er die<br />

Hände vor sein Gesicht. Minutenlang saß er wie gelähmt da, dann kehrte er langsam in die<br />

Gegenwart zurück, wie aus einem tiefen Traum erwachend. So plötzlich mit der schrecklichen<br />

Wahrheit konfrontiert zu werden, war zu viel gewesen. Er wusste nicht, wie oft sie das nun<br />

schon erlebt hatten. Wie oft hatte er Jules verloren? Und dann schoss ihm plötzlich ein<br />

anderer, genauso bedrückender Gedanke durch den Kopf. Kelly! Was hatte er getan? Er<br />

sprang auf die Füße und sah sich um. Wo, zum Teufel, war er hingelaufen? Er konnte sich<br />

nicht erinnern, wie er gegangen war und sah sich um. Nur undurchdringlicher Dschungel um<br />

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