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1) Der Angriff - Über mich

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schrie ich gedanklich. Leise sagte ich:<br />

By<br />

Frauke Feind<br />

„Nein, kannst du wirklich nicht, es ist nichts.“<br />

Er zog die Augenbrauen hoch und grinste.<br />

„Ja, so sieht du auch aus, als ob gar nichts wäre. Ist es wegen Jim?“<br />

Ich spürte, dass ich blass wurde.<br />

„Was meinst du?“, fragte ich nervös.<br />

„Du hast im Fieber immer wieder nach ihm gerufen. Ist er dein Freund? War er auch<br />

auf dem Schiff?“<br />

schaute.<br />

„Nein, er ist ... Ich kenne ihn von ... Er ist weg.“<br />

Hastig verließ ich wieder den Saal und wusste, dass Jim mir verblüfft hinterher<br />

Als es dunkel wurde rief ich in der Kantine an, dass man zwei Abendessen zu mir<br />

schicken sollte. Hurley war am Telefon und fragte:<br />

„Ist es für Sawy ... Jim ... ähm ... Lafleur?“<br />

Ich musste unwillkürlich schmunzeln. Hurley war einfach ein Plappermaul, er würde<br />

sicher irgendwann einen Fehler machen. Ich erwiderte:<br />

„Ja, für Lafleur und <strong>mich</strong>. Er bleibt über Nacht hier, also muss ich auch bleiben.“ „Ich<br />

mach euch was fertig und bring es gleich rüber, versprochen.“<br />

Zehn Minuten später kam der junge Mann mit zwei abgedeckten Tellern und drückte<br />

mir diese in die Hand.<br />

„Lasst es euch schmecken. Und sag Sawy... ähm ... Jim meine ich, gute Besserung.“<br />

Ich sah Hurley an und erklärte ruhig:<br />

„Du musst vorsichtiger sein, Hugo.“<br />

„Was? Wie? Ich ... ich muss los.“<br />

Fassungslos fuhr Hurley herum und verschwand. Ich holte tief Luft, trat mir selbst ge-<br />

danklich in den Hintern und ging entschlossen zum Schlafsaal hinüber. Jim sah mir entgegen<br />

und hatte einen sehr eigenartigen Gesichtsausdruck aufgesetzt. Ich erschrak ein wenig. Nein,<br />

er konnte doch meine Worte nicht gehört haben! Sieden heiß fiel mir ein, dass Jim ein außer-<br />

gewöhnlich gutes Gehör hatte. Mir wurde heiß. Möglichst locker stellte ich die beiden Teller<br />

auf einen Rollwagen und trat an Jims Bett. Wortlos stellte ich das Rückenteil aufrecht, bis er<br />

bequem saß. Jetzt griff ich nach einem Betttisch und platzierte ihn über Jims Beine.<br />

„Geht es so?“<br />

Jim nickte. Er sah <strong>mich</strong> immer noch an und auch, als ich ihm seinen Teller zu Recht<br />

gestellt hatte, beobachtete er <strong>mich</strong> noch genau. Schweigend aßen wir unser Abendbrot.<br />

Als wir fertig waren und ich Jim Teller und Betttisch abgenommen hatte, lehnte er<br />

sich gemütlich zurück und sagte:<br />

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