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1) Der Angriff - Über mich

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Frauke Feind<br />

Ben schien zu schrumpfen. Er hatte so eine Ahnung, welche Idee John Locke ge-<br />

kommen war. Innerlich zitternd wartete er auf die nächsten Worte. Und diese kamen, kalt und<br />

überlegen.<br />

„Willst du gar nicht erfahren, welche Idee mir gekommen ist?“<br />

Ben biss die Zähne aufeinander.<br />

„Du wirst es mir sicher gleich erzählen.“, erklärte er leise.<br />

John lachte.<br />

„Da hast du allerdings Recht, denn du bist ein wichtiger Bestandteil meiner Idee.<br />

Nicht ich werde Jacob töten, du wirst das für <strong>mich</strong> übernehmen.“<br />

Ben hatte etwas Ähnliches vermutet. Doch nun zuckte er dennoch heftig zusammen.<br />

„Was?“ fragte er bestürzt. „Du verlangst allen Ernstes von mir, dass ich Jacob töte?<br />

Er ist unser Führer. Er hält alle Fäden in der Hand. Du weißt nicht, was geschieht, wenn er<br />

stirbt.“<br />

John blieb ganz ruhig.<br />

„Oh, darüber mache dir keine Gedanken, Benjamin. Alles wird anders und besser,<br />

wenn er vernichtet ist. Das sagt mir mein Gefühl.“<br />

- Und du wirst dafür sorgen. -<br />

fügte Locke in Gedanken grinsend hinzu. Ben war erschüttert. Die Vorstellung Jacob<br />

zu Töten glich der Vorstellung, Gott zu Töten. Das konnte John nicht ernst meinen. Aber ein<br />

Blick in die kalten Augen Lockes sagte Ben, dass dieser es sehr wohl sehr ernst meinte.<br />

„Was ist? Du selbst hast doch mehr Grund als alle anderen, Jacob umzubringen. Du<br />

hast so viele Jahre seinen Befehlen gehorcht und was hast du davon gehabt? Hat er es dir je<br />

gedankt? Hat er sich je dazu herab gelassen, dir zu gewähren mit ihm zu reden? Er hat zu-<br />

gelassen, dass Keamy Alex erschießt, Benjamin. Woher kommen deine Skrupel? Du hast nie<br />

Probleme mit dem Töten gehabt! Auf deinen Befehl hin wurde die ganze DHARMA Initiative<br />

ausgelöscht, du hast deinen eigenen Vater umgebracht, du hast deine eigenen Leute betrogen<br />

und manipuliert, Jack, Kate und Sawyer entführt und schwer misshandelt, Walter seinem<br />

Vater entrissen, <strong>mich</strong> kalt lächelnd umgebracht. Warum hindert dich nun plötzlich dein Ge-<br />

wissen, dieses gute Werk auch bei Jacob zu vollbringen?“<br />

************<br />

Ben war unter den kalten Worten, die John hier so ruhig von sich gab, zusammen-<br />

gezuckt. Er wusste, dass Locke Recht hatte, er hatte nie Skrupel empfunden. Bens Leben war,<br />

bevor er Anführer der Inselbewohner um Richard wurde, schlicht und ergreifend grässlich<br />

gewesen. Seine Mutter hatte ihn in einer Sturzgeburt irgendwo im Wald auf einem Ausflug<br />

zur Welt gebracht und war anschließend in den Armen seines Vaters verblutete. Roger Linus<br />

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