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1) Der Angriff - Über mich

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Frauke Feind<br />

um ihm auf die Beine zu helfen. Aufatmend saß ich schließlich wieder im Wagen und machte<br />

<strong>mich</strong> auf den Rückweg. Es hatte länger gedauert als ich gedacht hatte, weil die Waldwege<br />

durch den vielen Regen der letzten Zeit noch schlechter zu befahren gewesen waren als üb-<br />

lich. Trotzdem nahm ich auf dem Heimweg die gleiche Route. Als ich vielleicht noch eine<br />

Meile vom Haus entfernt war, wurde ich plötzlich unruhig. Langsamer fuhr ich weiter und sah<br />

<strong>mich</strong> sehr aufmerksam um. Und dann blieb mein Herz vor Schreck fast stehen: Vor mir in<br />

vielleicht hundert Metern Entfernung stand ein roter Ford Explorer.<br />

„Oh Gott, Sawyer!“<br />

Ich setzte ein Stück zurück, stellte den Wagen ins Gebüsch und stieg aus dem Jeep.<br />

Ich griff mir die Walther aus dem Handschuhfach, steckte sie auf dem Rücken in den Hosen-<br />

bund, stopfte mir zwei Magazine in die Jackentasche und schnappte mir das Gewehr und die<br />

Munition. Hastig machte ich <strong>mich</strong> auf den Weg. Ich war wild entschlossen, Sawyer da raus zu<br />

holen! Mein Grandpa hatte gelehrt, <strong>mich</strong> anzupirschen und er hatte mir Schießen beigebracht.<br />

Er hatte dafür gesorgt, dass ich beim NRA als Schützin registriert worden war. Er hatte <strong>mich</strong><br />

immer mit auf die Jagd genommen und ich kannte <strong>mich</strong> im Wald mehr als gut aus. Leise und<br />

sehr vorsichtig schlich ich durch das dichte Gebüsch in einem Bogen zum Haus hinüber.<br />

Immer wieder sicherte ich meine Umgebung, konnte aber niemanden sehen. Plötzlich hörte<br />

ich vor mir Schüsse. Mir wurde schlecht. Aber ich zwang <strong>mich</strong>, langsam weiter zu gehen.<br />

Schließlich hatte ich die kleine Lichtung erreicht, auf der das Haus stand. Sofort sah ich, dass<br />

zwei Männer mit Waffen in den Händen auf der Terrasse standen und versuchten, die stabile<br />

Tür aufzubrechen. Ich zögerte keine Sekunde, sondern setzte das Gewehr an, zielte und<br />

drückte ohne Nachzudenken ab. <strong>Der</strong> erste Typ brach getroffen zusammen, dem Zweiten ge-<br />

lang es noch, herumzuwirbeln, doch schon traf auch ihn mein Schuss. Ich hetzte bereits<br />

weiter, zur Rückseite des Hauses. Wieder hörte ich Schüsse im Haus und erreichte keuchend<br />

die Garage. Eine Stimme schrie: „Das muss die Tussie sein, sieh nach. Tom und Harry<br />

werden sie erwischt haben. Mach schon. Wir schnappen uns Sawyer. Er hat keine Munition<br />

mehr.“ Angst um Sawyer schlug über mir zusammen wie eine Woge. Ich ging blitzschnell in<br />

Deckung und keine Sekunde zu früh. Ein Mann kam aus der Garage gehastet und eilte um das<br />

Haus herum. Wenn es noch immer die fünf Typen waren, die uns in Wright beschossen<br />

hatten, waren noch zwei im Haus. Ich hatte nur noch Angst, was ich drinnen vorfinden würde!<br />

Ich stellte das Gewehr ab, im Haus würde es <strong>mich</strong> nur behindern, und zog stattdessen die<br />

Walther aus dem Hosenbund, entsicherte sie und wartete.<br />

Kaum war der Typ um die Ecke verschwunden, rannte ich in die Garage und ins Haus.<br />

Leise bewegte ich <strong>mich</strong> in den Flur, hörte Kampfgeräusche und gleich darauf einen ab-<br />

gewürgten Schmerzensschrei, der eindeutig von Sawyer kam.<br />

„Los, raus jetzt hier. <strong>Der</strong> ist noch so fertig, er wird uns alles verraten. Und dann<br />

schneiden wir den Mistkerl in dünne Streifen.“<br />

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