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1) Der Angriff - Über mich

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Frauke Feind<br />

„Okay, Ford, du wirst deinen Arsch in Bewegung setzen und sehen, ob es hier nen<br />

anderen Ausgang gibt!“, feuerte er sich selbst an.<br />

Er wollte losmarschieren, als ihm noch etwas einfiel. Er streifte sein Shirt über den<br />

Kopf und breitete es sauber und gut sichtbar unter dem Loch aus. Sollte Kelly doch noch das<br />

Loch finden, würde sie das T-Shirt sehen und wissen, dass er hier unten war. Mit knurrendem<br />

Magen und ausgetrocknetem Mund machte er sich schließlich ganz langsam und vorsichtig<br />

auf den Weg. Er tastete sich einmal an der Wand der Höhle entlang, stellte fest, dass es nur<br />

einen Ausgang gab und setzte sich in Bewegung.<br />

Außerordentlich vorsichtig tastete er vor jedem Schritt den Boden genau ab. Er wollte<br />

sich ja nicht doch noch den Hals brechen. Immer wieder musste er Pausen einlegen, weil<br />

seine Beine ihn noch nicht wieder so tragen wollten, wie er es gerne gehabt hätte. Aber er<br />

kam voran, wenn auch langsam. <strong>Der</strong> Gang, in dem er sich mühsam vorwärts tastete, war<br />

schmal und ging ziemlich steil bergab. Er konnte mit ausgestreckten Armen die gegenüber-<br />

liegende Wand ertasten. Es kostete Jim alle Kraft, die völlige Dunkelheit zu ignorieren, aber<br />

es gelang ihm. Irgendwann musste er eine längere Rast einlegen und streckte sich vorsichtig<br />

auf dem Boden aus, um den Rücken zu entlasten. Es war kalt und unangenehm, mit nacktem<br />

Oberkörper auf dem Boden zu liegen, aber diesen Gedanken schob er zur Seite. <strong>Der</strong> Durst war<br />

inzwischen so groß, dass Jim so ziemlich alles für einen Schluck Wasser getan hätte. Wütend<br />

zwang er sich, an etwas anderes zu denken. Wenigstens ließ der Hunger nach. Ob der Tag<br />

wohl schon um war? Kelly ... Sie würde inzwischen vollkommen am Ende sein. Was hatte er<br />

sich nur gedacht? Was er ihr gerade antat, war unentschuldbar. Sie würde ihn dafür hassen.<br />

Nein, würde sie nicht ... Seine Gedanken verwirrten sich und die Augen fielen ihm zu.<br />

Das Aufwachen fiel Jim schwer. Er brauchte eine ganze Weile, bis er wirklich bei sich<br />

war. Seine Zunge klebte ihm trocken am Gaumen und sein Hals tat weh.<br />

sich selbst an.<br />

„Los, du Schlappschwanz, schwing deinen faulen Arsch in die Höhe!“, schnauzte er<br />

Mühsam rappelte er sich auf und stellte fest, dass seine Beine wieder fast normal<br />

reagierten. Allerdings wurde jeder Schritt schwerer als der vorhergehende. Er baute rapide ab.<br />

Die Pausen wurden häufiger, das Vorankommen langsamer. Und dann zuckte er heftig zu-<br />

sammen. Vor sich sah er plötzlich einen sehr schwachen Lichtschein. Noch einmal raffte er<br />

alle Kraft zusammen und wankte auf dieses Licht zu. Dann stand er in einer kleinen Höhle.<br />

Ohne wirkliches Begreifen starrte er auf das, was er vor sich sah. Eine Felswand, aus der ein<br />

riesiges Rad mit Speichen hervor ragte. Die gemauerte Spalte, in der das Rad steckte,<br />

leuchtete hell und pulsierend. Es war eisig kalt hier und das Rad und die Felswand waren mit<br />

einer dicken Eisschicht überzogen. Schwer atmend und am ganzen Leib zitternd vor Kälte<br />

und Schwäche stand Jim da und sah sich weiter um. Doch es gab nichts mehr zu sehen. Hier<br />

endete der Gang und es führte kein Weg weiter. Er war in einer Sackgasse gelandet!<br />

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