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1) Der Angriff - Über mich

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Frauke Feind<br />

verliebt. Ich habe sie nicht gefoltert, sondern ihr zur Flucht verholfen. Ich dachte jahrelang,<br />

sie wäre tot, auf der Flucht umgekommen. Als wir zurückkehrten, habe ich sie wieder ge-<br />

sehen, sie war am Flughafen und hat <strong>mich</strong> in Empfang genommen. Wir heirateten. Kurze Zeit<br />

später wurde sie in LA von einem Wagen überfahren, der Fahrer beging Fahrerflucht. Dann<br />

kam Ben zu mir und erzählte mir, der Fahrer wäre ein Scherge Widmores gewesen. Er er-<br />

klärte mir, dass er die Hintermänner kenne, die für das Attentat verantwortlich waren. Er<br />

überredete <strong>mich</strong>, den Drahtzieher, Ishmael Bakir zu töten und dann noch weitere sechs Leute.<br />

Irgendwann bekam ich raus, dass Ben <strong>mich</strong> nur benutzt hatte, um diese Menschen zu Töten,<br />

weil sie hinter ihm her waren.“<br />

Jim kam diese Situation bekannt vor. Hatte doch sein ‟Freund‟ Hibbs ihn auf ähnliche<br />

Weise damals nach Sydney geschickt, in dem er Jim weis machte, der echte Sawyer würde<br />

dort unter dem Namen Frank Duckett eine Shrimpsbude führen. Jim hatte den Unterlagen, die<br />

Hibbs vorlegte, geglaubt und war nach Sydney geflogen. Er hatte Duckett aufgetrieben und<br />

getötet. Erst, als es zu spät war merkte er, dass er einen Unschuldigen umgebracht hatte, der<br />

Mann hatte mit dem echten Sawyer nicht das Geringste zu tun gehabt. Er war nur ein armes<br />

Schwein gewesen, welches bei Hibbs eine Menge Schulden gehabt hatte. Dieser Mord be-<br />

drückte Jim noch immer schwer, er war sicher, das nie ganz verwinden zu können.<br />

„Dann hat Ben dich eiskalt benutzt, um aufzuräumen, was?“, fragte er Sayid.<br />

„Dieser nickte.<br />

„Ja, er hat <strong>mich</strong> zum Killer gemacht. Ich war sicher, wenn ich ihn hier töte, könnte ich<br />

die Zukunft für uns alle verändern, die Welt wäre ein besserer Ort ohne ihn. Ihr hättet ihn ein-<br />

fach sterben lassen sollen.“<br />

Das war kein Vorwurf, sondern einfach eine Feststellung. Jim schüttelte den Kopf.<br />

„Er ist ein Kind, Sayid, du machst da einen gewaltigen Denkfehler. Mit diesem Ver-<br />

such, Ben zu töten, hast du ihn erst zu dem gemacht, was er wird. Richard hat das ganz klar<br />

gesagt.“ Sayid nickte.<br />

„Ja, weil ihr ihn erst dorthin gebracht habt, wo er zu dem wird, was er später ist. Das<br />

ist mir inzwischen auch klar geworden.“<br />

Aus Kates Zelle kam ein bedrücktes:<br />

„Selbst wenn es so ist, ich konnte nicht still zusehen, wie ein unschuldiges Kind stirbt.<br />

Als Erwachsenen würde ich den Bastard selbst abknallen wie einen tollwütigen Hund, aber so<br />

... Sawyer, meinst du wirklich, wir haben ihn erst zu dem gemacht, was er später ist?“<br />

Jim hatte sich wieder auf seiner Pritsche ausgestreckt. Er hatte den rechten Arm unter<br />

seinen Kopf geschoben und nickte.<br />

„Ich geh davon aus. Richard meinte ja, er würde hinterher nie wieder derselbe sein.<br />

Was sagte er? Ben würde seine Unschuld verlieren. Dannyboy hat immer gesagt, man kann<br />

die Zukunft nicht verändern, nur die Umstände, die zu ihr führen. Vielleicht hat er Recht ge-<br />

habt. Ich weiß es nicht genau, das weiß wohl keiner.“<br />

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