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1) Der Angriff - Über mich

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Frauke Feind<br />

15) <strong>Der</strong> Unfall<br />

„Diese Insel ist etwas ganz besonderes. Mir drängt sich der Gedanke auf, dass ihr das<br />

genau wisst. Und ich bin überzeugt, dass ihr noch erheblich mehr wisst. Wir haben euch ein<br />

paar Tage Zeit gegeben, über eure Situation nachzudenken. Nicht, weil wir das Gefühl hatten,<br />

ihr würdet dann kooperationsbereiter sein, vielmehr, um euch Gelegenheit zu geben, euch<br />

darüber im Klaren zu werden, dass wir am längeren Hebel sitzen. Bisher waren wir aus-<br />

gesprochen rücksichtsvoll.“<br />

Uns wurde immer wärmer und wir starrten Richard unsicher an. Dieser fuhr fort:<br />

„Ich werde euch einmal sagen, was ich vermute.“<br />

Er sah uns der Reihe nach scharf an und fuhr kalt fort:<br />

„Vor einiger Zeit beschloss die U.S. Army, im Pazifik Bombentests zu machen. Dabei<br />

gelang es einer Einheit von achtzehn Mann, hier auf der Insel zu landen. Sie hinterließen uns<br />

ein kleines Geschenk, bevor wir sie alle töten konnten. Ich<br />

denke, ihr seid ein <strong>Über</strong>bleibsel dieser Einheit. Wir vermuten,<br />

dass ihr den Auftrag habt, die Bombe zu zünden. Meine Leute<br />

haben beschlossen, keine Geduld mehr mit euch zu haben.<br />

Entweder, ihr sagt uns freiwillig alles, was wir wissen wollen,<br />

oder ich habe keine andere Wahl mehr, als Parker auf euch los zu lassen. Er wird eher früher<br />

als später alles aus euch heraus foltern, was wir wissen müssen. Ich weiß, wie er arbeitet und<br />

glaubt mir, das möchtet ihr nicht wirklich erleben.“<br />

Dabei richteten sich Richards Augen auf Jack und Jim. Mir wurde schlecht und ich<br />

spürte, dass ich unkontrolliert zu Zittern begann. Ohne zu überlegen griff ich Jims Hand und<br />

klammerte <strong>mich</strong> an ihr fest. Panisch stieß ich hervor:<br />

„Das können Sie nicht machen. Das ist ... unmenschlich!“<br />

Jim und Jack saßen stumm und resigniert da und starrten blicklos auf den Tisch.<br />

„Unmenschlich? Nun, die Sicherheit einer Menge Leute hängt davon ab, zu erfahren,<br />

was ihr plant. Und nicht nur das. Ihr ...“<br />

Ich unterbrach ihn verzweifelt.<br />

„Alles, was wir sagen könnten, wird von euch als Lüge dargestellt werden. Egal, was<br />

wir auch erzählen würden! Die Wahrheit können wir nicht beweisen. Also wird, was immer<br />

ihr uns antun werdet, aus reinem Sadismus passieren. Das ist unmenschlich. Ihr seid nichts<br />

anderes als Bestien! Feige, widerliche Bestien! Ich begreife nicht, wie mein ...“<br />

Im letzten Moment biss ich mir auf die Zunge.<br />

Richard war allerdings ein guter Zuhörer. Er sah <strong>mich</strong> an und fragte sofort nach.<br />

„Du begreifst nicht, wie dein ... Was?“<br />

Ich schüttelte den Kopf.<br />

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