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1) Der Angriff - Über mich

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Frauke Feind<br />

geschlagenes Ego zu Pflegen. Ich habe also auch einen riesigen Fehler gemacht. Dass dir das<br />

passiert ist, ist genauso auch meine Schuld. Ich hätte es verhindern können!“<br />

„Red keinen Quatsch.“, stieß Jim heftig hervor. „Du hast nun wirklich keine Schuld.“<br />

„Oh doch. Ich habe gesehen, wie erschüttert du warst. Ich hätte dich niemals alleine in<br />

den Dschungel laufen lassen dürfen.“<br />

Er konnte es offensichtlich nicht fassen, dass ich mir wirklich Vorwürfe dafür machten<br />

und fragte leise:<br />

„Du meinst das ernst, oder?“<br />

Unter Tränen nickte ich.<br />

„Natürlich meine ich das ernst. Ich war egoistisch und habe <strong>mich</strong> lieber selbst be-<br />

mitleidet, statt dir zu helfen.“<br />

Erschüttert tastete er nach meiner linken Hand.<br />

„Hey, rede doch keinen Stuss. Das ist doch nicht deine Schuld.“<br />

Er setzte sich vorsichtig auf und schwang die Beine vom Bett. Dann zog er <strong>mich</strong> an<br />

sich. Und ich klammerte <strong>mich</strong> aufschluchzend an ihn und schwor mir, diesmal ernst zu<br />

machen und ihn nie wieder los zu lassen. Lange saßen wir so zusammen, eng umschlungen,<br />

und versuchten beide, uns wieder zu fangen. Schließlich sagte Jim leise:<br />

„Du bist mir nicht böse?“<br />

Ich schüttelte heftig den Kopf.<br />

„Natürlich nicht!“<br />

Er sah <strong>mich</strong> einen Moment lang an, zog <strong>mich</strong> fester an sich und gab mir einen Kuss.<br />

Und dann noch einen und noch einen ... Schließlich erklärte er:<br />

„Kelly, ich liebe dich. Als ich da unten alleine hockte, warst du das Einzige, was <strong>mich</strong><br />

angetrieben hat, nicht aufzugeben.“<br />

Kurz zögerte er, dann biss er sich auf die Lippe und sagte ruhig:<br />

„Ich hab Juliet gesehen. Sie stand plötzlich vor mir und hat ... Sie sagte mir, dass ich<br />

nicht gelähmt wäre, sondern ...“<br />

Ich erschrak zutiefst.<br />

„Gelähmt?“: keuchte ich entsetzt.<br />

Er nickte.<br />

„Ja, als ich nach dem Sturz unten zu mir kam, konnte ich meine Beine nicht mehr be-<br />

wegen. Ich dachte, ich dreh durch, Kelly. Ich hab noch nie solche Angst gehabt! Ich ... Ich<br />

wollte tot sein, verstehst du? Und dann war plötzlich Jules da und sagte, es wäre keine<br />

Lähmung, ich hätte nur ne Prellung, die diese Lähmungserscheinungen hervorruft. Sie hat ...<br />

Sie sagte, ihr ginge es gut und ich solle mir keine Sorgen um sie machen.“<br />

Ich starrte Jim fassungslos an.<br />

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