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1) Der Angriff - Über mich

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Frauke Feind<br />

sein? Jack? Sayid? Oder eine der Frauen? Jims Gedanken kehrten zum vergangenen Abend<br />

zurück. Dass Kelly nun wusste, dass er einen Tumor hatte, war nicht geplant gewesen. Als er<br />

es im Krankenhaus zu erfahren bekommen hatte, war er wie paralysiert gewesen. Wut, Angst,<br />

Verzweiflung, all das war wie ein wildes Tier über ihn herein gebrochen und hatte ihn<br />

tagelang in den Klauen gehabt. Die Ärzte hatten ihm erklärt, was passieren würde. <strong>Der</strong> Tumor<br />

würde wachsen, irgendwann zwangsläufig zur Lähmung führen, später würden auch sehr<br />

starke Schmerzen einsetzen und schließlich würde er die Lebensleitung in der Wirbelsäule<br />

einfach abklemmen und das war‟s dann. Jim war tagelang sturzbesoffen gewesen. Schließlich<br />

aber hatte er sich gefangen und nun musste er damit leben, dass er eben nicht mehr lange<br />

leben würde. Die Ärzte hatten ihm höchstens noch ein Jahr gegeben, eher deutlich weniger,<br />

denn der Tumor wuchs schnell. Okay, er hatte sich letztlich damit abgefunden. Dass er dann<br />

aber Kelly kennen lernte, hatte alles über den Haufen geschmissen. Endlich hatte er eine Frau<br />

gefunden, die ihn liebte, obwohl sie alles über ihn wusste. Leute, die ihn näher kannten, und<br />

das waren wenige genug, hatten ihm immer eine gewisse Todessehnsucht nachgesagt.<br />

Wirklich abstreiten konnte Jim diese Annahme nicht. Aber jetzt wusste er nur eines: Nie<br />

zuvor war der Wunsch, alt zu werden, so groß in ihm gewesen. Und genau das würde er nicht<br />

werden.<br />

Plötzlich zuckte er erschrocken zusammen. Ganz deutlich hörte er Schritte sich<br />

nähern. Schritte von mindestens drei Menschen. Angespannt lauschte er und hörte unzweifel-<br />

haft, dass die Schritte sich ihm näherten. Und dann sagte eine Stimme unmittelbar vor ihm:<br />

„Na, wie nett, da weilt ihr ja wieder unter den Lebenden. Dann können wir uns ja ein wenig<br />

unterhalten.“<br />

Jim spürte Hände, die sich an der Augenbinde zu schaffen machten und nun wurde sie<br />

ihm endlich abgenommen. Geblendet schloss er die Augen. Er öffnete sie langsam wieder und<br />

nach einigen Augenblicken sah er mehr als grelle Blitze. Drei Männer standen vor ihm,<br />

keinen davon kannte er. Einer der Typen griff nach dem Knebel und nahm ihm diesen eben-<br />

falls ab. Und jetzt sah Jim auch endlich, dass es Jacks Atmen gewesen war, dass er die ganze<br />

Zeit neben sich gehört hatte. Dieser hing in der gleichen Haltung wie er selbst neben ihm und<br />

blinzelte gerade zu Jim hinüber. Sie befanden sich in einer kleinen, scheinbar in den Felsen<br />

gehauenen Höhle, vielleicht fünf Meter im Durchmesser. Kahle Wände, nur der Balken, von<br />

dem sie herunter hingen, war nachträglich angebracht worden. <strong>Der</strong> Mann, der ihnen die<br />

Knebel abgenommen hatte, grinste und sagte zu seinen Kumpels:<br />

sind.“<br />

„Viel Spaß. Ich werde mal Bescheid sagen, dass die Gentlemen zu sich gekommen<br />

Er drehte sich herum und verschwand. Die beiden anderen Typen allerdings blieben.<br />

Und das verursachte bei Jim eine Gänsehaut.<br />

Einer der Beiden trat dich an Jim heran.<br />

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