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1) Der Angriff - Über mich

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Frauke Feind<br />

Jim schlief eine ganze Weile, was ich sehr begrüßte. Jin und Miles kamen gegen Mit-<br />

tag zurück und hatten jede Menge Früchte und Wasser bei sich. Jim wachte auf, als sie in<br />

unser provisorisches Camp gefahren kamen. Mühsam kam er auf die Beine. Auf seinem<br />

gesamten Oberkörper zeichneten sich neben Blutergüssen durch die eingesteckten Schläge<br />

deutlich kleine Brandmale ab, die von dem Taser herrührten, mit dem Oldham ihn gefoltert<br />

hatte. Ich spürte erneut Wellen von Hass in mir und war dankbar dafür, dass ich den Drecks-<br />

kerl hatte töten können. Jim spürte meinen Blick und sagte:<br />

„Halb so wild, das ist schon vergessen.“<br />

Er sah Jin und Miles ernst an und sagte mit belegter Stimme:<br />

„Ich hab noch keine Gelegenheit gehabt, euch vernünftig dafür zu danken, dass ihr mir<br />

geholfen habt. Ihr habt dafür beide euer Leben im Dorf aufgegeben. Dank. Danke, dass ihr<br />

<strong>mich</strong> da raus geholt habt.“<br />

Verlegen grinste Miles.<br />

„Na, Kelly hätte <strong>mich</strong> kastriert wenn ich nein gesagt hätte.“<br />

Ich grinste.<br />

„In kleine Streifen hätte ich dich geschnitten.“, sagte ich überzeugt.<br />

Jin schüttelte den Kopf.<br />

„Das war doch selbstverständlich. Wir konnten ja sonst nicht viel machen.“<br />

Wir setzten uns auf den Boden und ich fragte Jim:<br />

„Wie fühlst du dich?“<br />

Er lachte sarkastisch.<br />

„Na, wie schon. Als wäre ich stundenlang gefoltert worden?“<br />

Er sah mein Erschrecken und meinte beruhigend:<br />

„Mach dir keine Sorgen, es geht schon besser. Die Finger tun weh, aber alles andere<br />

ist soweit in Ordnung.“<br />

Wir machten zwei Tage Pause im Krater, Tage, in denen Jim sich schnell erholte. Jin<br />

und Miles ließen uns viel alleine, sie untersuchten die Caldera gründlich, kontrollierten die<br />

Umgebung und gaben Jim und mir Gelegenheit, alleine zu sein. Zeit, die wir dringend<br />

brauchten und Zeit, die wir nutzten. Viel reden taten wir nicht. Es reichte uns einfach, zu-<br />

sammen zu sein. Den ersten Tag verbrachte Jim überwiegend in der Waagerechten, am späten<br />

Vormittag des zweiten Tages zog er <strong>mich</strong> mit sich, tiefer in die Caldera hinein. Er zeigte mir<br />

eine Stelle, von der aus man die ganze riesige Senke überblicken konnte. Es war ein traumhaft<br />

schöner Anblick. Ich drängte <strong>mich</strong> eng an seinen Körper und sagte leise:<br />

beinhalten?“<br />

„Wie kann etwas so wunderschönes nur gleichzeitig etwas so Grausames und Brutales<br />

Jim zuckte die Schultern.<br />

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