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1) Der Angriff - Über mich

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Frauke Feind<br />

Kate war in ihre Unterkunft gebracht worden und ein Wachposten stand vor ihrer Ein-<br />

gangstür. Aus dem Fenster beobachtete sie, dass Juliet im Wagen fort gebracht wurde. Und<br />

sie beobachtete, dass die vielen Posten von der Schule abgezogen wurden. Scheinbar hielt<br />

Horace es nicht mehr für notwendig, das Gebäude durch mehr als zehn Wachleute zu sichern.<br />

Sofort reifte in Kate ein Entschluss. Ihre panische Angst war wie weggeblasen und ihr Ver-<br />

stand konnte seine Tätigkeit wieder aufnehmen. Sie würde Sayid nicht seinem Schicksal über-<br />

lassen, egal, was er auch getan hatte. Er hatte es nicht aus Mordgier gemacht, sondern um sie<br />

alle später vor Ben zu schützen. Er hatte einen falschen Weg gewählt, aber da Kate selbst<br />

schon viele Fehler in ihrem Leben begangen hatte, wollte sie dem Iraker helfen. Sie wartete,<br />

bis es dunkel geworden war. Das Abendessen bekam sie ins Haus geliefert und sofort saß der<br />

Posten wieder vor ihrer Tür.<br />

- Da kannst du hocken, bis du Wurzeln schlägst. -<br />

dachte die junge Frau. Sie räumte in der Küche auf und suchte bei dieser Gelegenheit<br />

nach einem dünnen, metallenen Fleischspieß, den sie schließlich auch fand. Sie versuchte, ob<br />

sie das Metall verbiegen konnte und es klappte. Zufrieden nahm sie das Teil mit ins Schlaf-<br />

zimmer. Sie zog sich aus, schloss die Rollos, schaltete das Licht aus und legte sich ins Bett.<br />

Nun wartete sie. Gegen 1 Uhr nachts erhob Kate sich sehr leise und vorsichtig, schlüpfte in<br />

dunkle Sachen und schlich zum Badezimmer, das nach hinten hinaus lag. Ganz langsam<br />

öffnete sie das kleine Fenster und quetschte sich vorsichtig hindurch. An der Hauswand sank<br />

sie auf die Knie und krabbelte in der tiefen Dunkelheit an der Hauswand weiter, bis sie das<br />

Gebüsch erreichte, welches den großen Spielplatz vom Rest der Häuser abschirmte. Hier<br />

richtete sie sich langsam auf und schlich durch das dichte Gebüsch weiter, bis sie schließlich<br />

die Rückseite der Schule erreicht hatte.<br />

Sie sah sich nach dem Kellerfenster um, dass sie während ihrer Arbeit vor ein paar<br />

Tagen entdeckt hatte und stellte begeistert fest, dass es immer noch einen Spalt offen stand.<br />

Sich noch einmal gründlich umschauend schlich sie zu dem Fenster hinüber. Es war groß<br />

genug, um auch Sayid durchzulassen. Schnell hatte Kate es ganz geöffnet und war erleichtert,<br />

dass die Häuser so gut in Schuss waren, es gab kein Geräusch, als sie das Fenster öffnete. Sie<br />

glitt in die Dunkelheit des Kellers hinein und landete geschmeidig auf dem Boden. Er gab ein<br />

leises Klatschen und Kate erstarrte zur Salzsäule, aber niemand kam, um nachzuschauen. Sie<br />

schlich weiter und erreichte die Tür zu den Zellen. Sehr vorsichtig öffnete Kate diese einen<br />

kleinen Spalt und schielte in den Zellenraum. Niemand war zu sehen, nur Sayid, der in seiner<br />

Zelle auf der Pritsche lag und schlief. Kate überlegte, was sie mit der Kamera machen sollte,<br />

die den Raum überwachte, und entschied sich schließlich dafür, diese einfach ein wenig zu<br />

verdrehen. Sie betete zu Gott, dass nicht gerade in dieser Sekunde jemand auf das Bild<br />

schaute und streckte sich, soweit sie konnte. Mit dem Fleischspieß konnte sie die Kamera<br />

knapp berühren und drehte diese so ganz langsam weiter nach links, bis sie sicher war, dass<br />

Sayids Zelle nicht mehr erfasst wurde. Vorsichtig trat sie an die Zellentür und hatte mit dem<br />

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