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1) Der Angriff - Über mich

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Frauke Feind<br />

Vor uns tauchte die Abfahrt nach Bristow auf und ich hatte eine Idee. Ohne weiter<br />

nachzudenken, riss ich das Steuer herum und schlitterte mit quietschenden Reifen in die Aus-<br />

fahrt. Jim klammerte sich erschrocken fest und keuchte:<br />

„Hey, du fährst wie ein Henker!“<br />

Ich antwortete nicht, sondern gab erneut Gas und Minuten später hatten wir die ersten<br />

Häuser erreicht.<br />

„Das ist unsere einzige und letzte Chance, würde ich sagen.“, erklärte ich.<br />

Bristow war keine ganz kleine Stadt, vielleicht gelang es mir hier, unsere Verfolger<br />

solange abzuschütteln, bis wir einen anderen Wagen gefunden hatten. Ich bog im Zickzack in<br />

verschiedene Straßen ein und sah immer wieder in den Rückspiegel. Vor uns tauchte ein<br />

Parkhaus auf und spontan riss ich das Steuer erneut herum und tauchte in das Parkhaus ein.<br />

Ich betete zu Gott, dass wir die Verfolger wenigstens für den Moment losgeworden waren und<br />

fragte:<br />

„Kannst du einen Wagen aufbrechen und kurzschließen?“<br />

Jim sah <strong>mich</strong> erstaunt an, nickte aber.<br />

„Werd ich schon irgendwie schaffen.“<br />

Ich nickte und erklärte verbissen:<br />

„Wirst du schaffen müssen, sonst sind wir am Arsch!“<br />

Ich behielt den Rückspiegel im Auge, sah aber im Moment keinen Explorer hinter uns.<br />

Dass wir einen Wagen stehlen mussten war mir zwar alles andere als Recht, aber eine Wahl<br />

hatten wir nicht. Wir sahen uns die geparkten Autos im Vorbeifahren an und schließlich sagte<br />

Jim hastig:<br />

„Da, der wäre richtig.“<br />

Er hatte einen silbernen, älteren Cherokee Geländewagen mit getönten Scheiben ent-<br />

deckt. Neben dem Wagen war eine Parklücke und ich fuhr in diese hinein. Hastig sprangen<br />

wir aus dem Auto, Jim ein wenig steif, und sahen uns um. Mutterseelenallein standen wir in<br />

der Etage und ich nickte Jim zu.<br />

„Dann lass mal sehen.“<br />

Er nickte und überlegte kurz. Hastig öffnete er die Heckklappe des Jeeps und suchte<br />

nach dem Werkzeugkasten. Er öffnete diesen und wühlte darin herum, bis er ein Stück Binde-<br />

draht gefunden hatte. Mit einem Schraubenzieher hebelte er das Fenster auf der Fahrerseite<br />

vorsichtig ein kleines Stück auf, sodass er Platz für den Draht hatte, den er zu einer kleinen<br />

Schlinge gebogen hatte. Glücklicherweise hatte der Cherokee noch richtige Knöpfe zum<br />

Öffnen und so gelang es Jim relativ schnell, die Tür mit Hilfe der Schlinge zu öffnen.<br />

Unendlich erleichtert atmete ich auf. Während Jim die Kabel unterhalb der Lenksäule heraus<br />

riss lud ich unsere Sachen in den Cherokee um. Verlegen schrieb ich auf ein Stück Papier eine<br />

Entschuldigung für den Wagenbesitzer, erklärte ihm, dass er den Jeep behalten konnte und<br />

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