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1) Der Angriff - Über mich

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Frauke Feind<br />

„Das ist mir klar. Aber egal, ob ihr mitkommt oder nicht, ich habe schon einmal ge-<br />

schworen, diese ganze beschissene Insel Stein für Stein nach ihm abzusuchen, und das werde<br />

ich auch diesmal tun. Und selbst, wenn ich ihn nur noch tot finde, ist das besser, als nie zu<br />

erfahren, was aus ihm geworden ist.“<br />

Richard sah <strong>mich</strong> erneut an, dann nickte er.<br />

„Das kann ich verstehen.“<br />

Wir legten uns auf den Waldboden und ruhige Atemzüge verrieten mir, dass meine<br />

Begleiter schnell eingeschlafen waren. Ich lag wach, obwohl mir die Augen brannten vor<br />

Müdigkeit. Wenn ich doch einmal weg dämmerte, hatte ich schreckliche Albträume und<br />

irgendwann mitten in der Nacht gab ich abermals auf und erhob <strong>mich</strong>, er-<br />

schöpft, verzweifelt, am Ende. <strong>Der</strong> Mond, der sich am Himmel über uns<br />

zeigte, war fast voll und spendete ein diffuses Licht. Ohne weiter darüber<br />

nachzudenken, setzte ich <strong>mich</strong> in Bewegung. Ich tappte vorsichtig durch den<br />

nächtlichen Dschungel und dann blieb mir vor Schreck fast das Herz stehen.<br />

In den Büschen vor mir stand von einer Sekunde auf die Nächste plötzlich eine schlanke,<br />

hübsche, blonde Frau. Ich wusste sofort, das war Juliet. Sie lächelte <strong>mich</strong> an und drehte sich<br />

wortlos herum. Ich zögerte keine Sekunde und folgte ihr. Vielleicht eine Stunde führte sie<br />

<strong>mich</strong> in nördlicher Richtung durch den Dschungel, dann blieb sie stehen. Ich ging langsam<br />

und vorsichtig näher und sah <strong>mich</strong> suchend um. Vor mir am Boden meinte ich, einen dunklen<br />

Fleck zu sehen. Ganz langsam näherte ich <strong>mich</strong> diesem und erkannte, dass es ein Loch im<br />

Boden war. Mein Herz hämmerte gegen die Rippen, dass es schmerzte. Ich legte <strong>mich</strong> auf den<br />

Bauch und schob <strong>mich</strong> langsam an das dunkle Loch heran. Schließlich konnte ich über den<br />

Rand hinein schauen, sah aber nur tintenschwarze Finsternis. Dass Juliet <strong>mich</strong> hierher geführt<br />

hatte, musste einen Grund haben! Sie liebte Jim, oder hatte ihn geliebt, also ging ich einfach<br />

davon aus, dass sie mir hatte helfen wollen. Ich zögerte kurz, dann rief ich in die Dunkelheit<br />

unter mir hinein: „JIM! Bist du da unten?“<br />

Ich erhielt keine Antwort, versuchte es noch einmal, aber mit dem gleichen Resultat.<br />

Verzweifelt überlegte ich. Ich hatte, als ich Juliet folgte, versucht, eine deutliche Spur zu<br />

hinterlassen, hatte so viele Äste wie möglich umgeknickt und so traute ich mir zu, den Weg<br />

zu meinen Begleitern zurück zu finden. Entschlossen machte ich <strong>mich</strong> auf den Weg, so<br />

schnell es mir möglich war. Als es gerade dämmerte, sah ich vor mir den Lichtschein eines<br />

kleinen Lagerfeuers und rannte die letzten Meter. Dann sah ich Richard, Greg, Henry und<br />

Diane zwischen den Bäumen auftauchen.<br />

„Kelly? Bist du das?“, fragte Richard besorgt.<br />

Atemlos erreichte ich die Vier und keuchte:<br />

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