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1) Der Angriff - Über mich

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Frauke Feind<br />

Solltest du dich immer noch entscheiden, nicht zu reden, kommt die nächste Stunde Be-<br />

handlung. Dazwischen wirst du keine Chance haben, es doch auszuspucken, hast du das ver-<br />

standen?“<br />

nickte.<br />

Jim hörte entsetzt zu. Er schloss kurz verzweifelt die Augen, atmete tief durch und<br />

„Fang schon an, du blöder Wichser.“, stieß er hervor und Oldham grinste.<br />

„Gut, es ist deine Entscheidung.“<br />

An Radzinsky und Phil gewandt sagte er:<br />

„Stopft ihm das Maul.“<br />

Hilflos musste Jim sich gefallen lassen, einen Schaumstoffball, vielleicht doppelt so<br />

groß wie ein Tischtennisball, in den Mund gestopft zu bekommen. Innerhalb von wenigen<br />

Augenblicken saugte dieser Ball sämtlichen Speichel auf und verursachte heftigen Würgereiz.<br />

Hastig atmete Jim durch die Nase. Alles in ihm krampfte sich zusammen. Jetzt hatte er keine<br />

Chance mehr, durch Reden dem zu entrinnen, was nun kommen würde.<br />

Oldham trat mit einem Messer in der Hand zu ihm und Jim verkrampfte sich vor<br />

Angst. Aus geweiteten Augen starrte er panisch auf das Messer. Aber der Mann schlitzte ihm<br />

nur in aller Ruhe das T-Shirt auf, bis er Jim dieses mit einem Ruck vom Körper reißen konnte.<br />

Geradezu sanft ließ er seine Finger über Jims Brust gleiten, was alleine schon reichte, um<br />

diesem eine Gänsehaut des Ekels über den Körper zu jagen.<br />

„Weißt du, wie weh Stromschläge hier tun?“, fragte Oldham und zog einen Taser aus<br />

der Tasche, wie Jim ihn von seiner Gefangenschaft bei den ‟Anderen‟ her kannte.<br />

Er konnte nicht mehr verhindern, dass er zu Zittern begann. Oldham schaltete den<br />

Taser ein und drückte Jim diesen kalt lächelnd auf die Brust. Hätte der Ball es nicht ver-<br />

hindert, Jim hätte gebrüllt vor Schmerzen. Zu wissen, dass er das eine Stunde lang ertragen<br />

musste, war grausam. Wieder und wieder drückte Oldham den Taser an verschiedenen Stellen<br />

und in wohl dosierten Abständen an Jims Oberkörper. Hilflos zuckend hing dieser in den<br />

Fesseln. Phil und Radzinsky sahen ungerührt zu. Und im Hintergrund erklang unwirklich die<br />

wunderschöne klassische Musik. Irgendwann hatte Jim das Gefühl, es keinen weiteren Strom-<br />

schlag lang auszuhalten. Hätte er keinen Knebel im Mund gehabt, er hätte vermutlich alles<br />

hinaus geschrien was er wusste. Tränen, die ihm der Schmerz unkontrolliert in die Augen<br />

trieb, vermischen sich auf seinem Gesicht mit Schweiß. Er wünschte nur noch, dass die<br />

Stunde bald zu Ende war und fragte sich verzweifelt, wie er eine weitere Stunde überstehen<br />

sollte. Wieder traf ihn ein Schlag, diesmal an der linken Seite und der Schmerz zuckte durch<br />

seinen ganzen Körper. Vor seinen Augen tanzten bunter Kreise und Jim hoffte verzweifelt,<br />

die Besinnung zu verlieren.<br />

Es dauerte einige Minuten, bis er merkte, dass keine weiteren Stromschläge mehr<br />

kamen. Fast hätte er aufgeschluchzt vor Erleichterung. Zu wissen, dass die Qual eine volle<br />

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