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1) Der Angriff - Über mich

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Resigniert nickte er.<br />

„Du bist der Doc.“<br />

Ich lächelte und erklärte:<br />

By<br />

Frauke Feind<br />

„Genau. Und ich verordne dir ein wenig Ruhe, wenn wir erst in LA sind.“<br />

Er grinste.<br />

„Aber nur, wenn du <strong>mich</strong> wieder pflegst.“<br />

„Klar, <strong>mich</strong> wirst du so schnell nicht wieder los.“, schmunzelte ich.<br />

Leise, wie zu sich selber, meinte er:<br />

„Daran könnt ich <strong>mich</strong> gewöhnen ...“<br />

Die Zeit bis zum Abflug verbrachten wir auf einer Bank, von der aus man einen guten<br />

Blick auf die Eingänge hatte. Aufmerksam beobachteten wir die ein und ausgehenden<br />

Menschen, aber keiner schenkte uns Beachtung oder kam uns bekannt vor. Trotzdem wurden<br />

wir immer nervöser und als unser Flug endlich aufgerufen wurde, sprangen wir erleichtert auf<br />

und eilten zum Gate hinüber. Als wir schließlich in die Sitze des Flugzeugs sanken, fiel uns<br />

ein ganzes Gebirge vom Herzen. <strong>Der</strong> Start verlief problemlos und als wir in der Luft waren<br />

meinte Jim plötzlich grinsend:<br />

„Wenn ich n bisschen nervös werd, denkt dir nichts dabei, okay? Ich bin nicht mehr<br />

der ruhigste Passagier seit dem Absturz.“<br />

und dachte<br />

Lachend erklärte ich:<br />

„Wäre ich auch nicht, das kannst du mir gerne glauben.“<br />

Fünf Minuten später war er tief und fest eingeschlafen. Ich grinste still vor <strong>mich</strong> hin<br />

- Ja, die Nervosität in Person! –<br />

Eine Stewardess kam und fragte leise, ob sie etwas für uns bringen könnte. Ich bat um<br />

einen Scotch, Jim ließ ich schlafen, er hatte Ruhe wirklich noch bitter nötig. Ich bekam<br />

meinen Drink und hing meinen Gedanken nach. Irgendwann sackte Jims Kopf an meine<br />

Schulter und ich ließ ihn so sitzen. Erst, als wir zur Landung ansetzten, fast drei Stunden<br />

später, weckte ich ihn sanft.<br />

„Jim. Du musst aufwachen, wir landen gleich.“<br />

Seufzend schlug er die Augen auf und merkte, wie er saß. Verlegen machte er sich<br />

gerade und sagte gähnend.<br />

„Oh, man, tut mir leid.“<br />

Ich schüttelte den Kopf.<br />

„Ist doch nicht das erste Mal, dass ich dir als Kopfkissen diene.“<br />

Irgendwie hatte ich den Eindruck, er überlege, ob er <strong>mich</strong> küssen sollte, und ich<br />

spürte, dass ich nichts dagegen gehabt hätte. Doch der Moment verflog, als die Durchsage<br />

kam, sich anzuschnallen, die Tische hoch zu klappen und die Sitze aufrecht zu stellen. Fast<br />

bedauernd wandten wir uns von einander ab.<br />

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