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1) Der Angriff - Über mich

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Frauke Feind<br />

Das kam fast fröhlich und ich sah Jim an, dass er Spaß daran hatte, diesen Jack zu<br />

ärgern. Ungläubig fragte ich nach:<br />

„Du hast die Kugel wirklich mit deinen Fingern raus geholt?“<br />

Grinsend nickte Jim. „Jepp. Nur Pflaster hatten wir nicht dabei.“ Er sah wieder aus<br />

dem Fenster und meinte:<br />

„Wenn ich gewusst hätte, wie es endet, hätte ich vielleicht im wahrsten Sinne des<br />

Wortes die Finger davon gelassen.“<br />

Ich konnte mir denken, was passiert war.<br />

„Die Wunde hat sich sicher heftig entzündet, oder? All der Dreck, der eingedrungen<br />

sein dürfte, das feuchte Dschungelklima, idealer Nährboden für jede Infektion. Ich vermute,<br />

du hattest eine gepflegte Sepsis?“<br />

Jim nickte.<br />

„Aber wie. Ich hab scheinbar drei Tage regelrecht im Koma gelegen. Kate sagte, ich<br />

hätte extrem hohes Fieber gehabt, Schüttelfrost und es stand ziemlich auf der Kippe. Wir<br />

hatten ja auch keine vernünftigen Medikamente. Jack musste <strong>mich</strong> sprichwörtlich mit Spucke<br />

und Wasser zusammen flicken.“<br />

Irgendwie empfand ich Dankbarkeit für Jack, schüttelte den Gedanken aber schnell ab.<br />

Das war albern. Ich schaute in den Rückspiegel, um einen <strong>Über</strong>holvorgang einzuleiten, und<br />

schrak heftig zusammen. Vier Wagen hinter uns sah ich einen roten Ford Explorer. Nun gab<br />

es davon eine ganze Menge in den USA, aber als ich den Wagen erblickte, wurde mir heiß<br />

und kalt zugleich!<br />

Jim bemerkte mein Zusammenzucken und sah sich erstaunt um. Und wurde blass.<br />

„Scheiße!“, stieß er erschrocken hervor.<br />

Ich konnte ihm nur zustimmen. Unruhig sah ich immer wieder in den Rückspiegel.<br />

„Sind sie das?“, fragte ich nervös.<br />

Jim zuckte die Schultern.<br />

„Frag <strong>mich</strong> was Leichteres. Wie sollen sie uns aufgetrieben haben?“<br />

Ich schüttelte ratlos den Kopf. „Was weiß ich. Vielleicht sind sie es ja auch gar nicht.“<br />

Wir hatten vor einiger Zeit Tulsa, Oklahoma, passiert und hatten nun bis Oklahoma City<br />

hundertfünfzig Kilometer ohne eine Ortschaft vor uns. Sollten es unsere Verfolger sein, die da<br />

in dem Explorer saßen, hatten sie auf dieser Strecke jede Möglichkeit, uns anzugreifen.<br />

„Was sollen wir machen? So tun, als wären sie es nicht? Oder versuchen, irgendwo in<br />

Deckung zu gehen?“<br />

Jim war ähnlich ratlos.<br />

„Wenn sie uns hier auf der Straße angreifen, haben wir die Chance, ihnen davon zu<br />

fahren, wenn es uns gelingt, ihnen ein paar platte Reifen zu bescheren. Andererseits hätten wir<br />

vielleicht eine Chance, sie in Oklahoma City abzuschütteln.“<br />

Ich seufzte.<br />

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