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1) Der Angriff - Über mich

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Frauke Feind<br />

Kate stemmte sich schluchzend ebenfalls auf die Beine. Die Hände wurden ihnen<br />

durch die Gitterstäbe hindurch mit Handschellen auf den Rücken gefesselt. Erst jetzt wurden<br />

die Zellen geöffnet. Phil und zwei der Männer nahmen Jim zwischen sich, die anderen drei<br />

blieben bei Kate. Sayid rechnete damit, ebenfalls jeden Moment aus der Zelle geholt zu<br />

werden, aber das geschah nicht. Vermutlich würde er später abgeholt werden.<br />

„Wir sehen uns im nächsten Leben, wenn nicht in diesem.“, sagte er zu Jim und dieser<br />

nickte wortlos.<br />

Widerstandslos ließ er sich aus dem Keller führen. Kate war wie erstarrt vor Angst.<br />

Sie musste fast mitgeschleift werden. Ihre Beine zitterten und Tränen liefen ihr ununter-<br />

brochen über die Wangen. Als sie ins Sonnenlicht traten, schoss Jim der Gedanken durch den<br />

Kopf, dass es das letzte Mal sein würde, dass er die zauberhafte Umgebung hier sehen würde.<br />

Er atmete tief durch und sah zu Kate hinüber. Starr schaute diese geradeaus. Sie war para-<br />

lysiert vor Angst. Sie hatten den Dorfplatz erreicht, wo die Hinrichtung stattfinden würde.<br />

Aber sie wurden weiter geführt. Jims Herz machte erneut einen Satz. Was sollte das werden?<br />

Verwirrt registrierte er, dass sie zum Haus Nummer 2 gebracht wurden. Wollte Horace vor<br />

der Hinrichtung noch einmal mit ihnen reden?<br />

Die Haustür wurde geöffnet und der Anführer trat auf die Terrasse hinaus. Er sah Jim<br />

und Kate an und schwieg eine Weile. Dann sagte er entschlossen:<br />

„Es hat sich eine neue Sachlage ergeben, die <strong>mich</strong> zwingt, das Urteil gegen euch neu<br />

zu überdenken.“<br />

erstaunt an.<br />

Kate sah aus tränenverschleierten Augen zu ihm auf und auch Jim sah den Anführer<br />

„Ich weiß inzwischen, dass ihr Benjamin auf die Bitte Juliets hin weg geschafft habt,<br />

um ihm das <strong>Über</strong>leben zu sichern.“<br />

Jim ließ resigniert den Kopf hängen. Vermutlich würde jeden Moment die Erklärung<br />

kommen, dass auch Juliet sich damit zum Tode verurteilt hatte. Er spürte, wie seine Be-<br />

herrschung abbröckelte und biss sich auf die Lippe. Horace fuhr fort:<br />

„Dass sie mir das gebeichtet hat, hat <strong>mich</strong> in eine Zwangslage gebracht. Jim, du hast<br />

Amy zwei Mal das Leben gerettet, das habe ich nicht vergessen. Das Todesurteil gegen dich<br />

wird aufgehoben. Du hast den Jungen nicht aus eigenem Willen entführt, sondern auf An-<br />

weisung der behandelnden Ärztin. Somit trifft dich nicht die volle Schuld und ich kann dich<br />

dafür nicht hinrichten lassen. Du wirst noch in dieser Stunde für immer aus dem Dorf ver-<br />

bannt. Keiner von uns wird dich jagen oder bedrohen, aber du wirst von jetzt an alleine im<br />

Dschungel leben.“<br />

Jims Verstand registrierte nur langsam, dass er heute nicht sterben würde. Bevor er<br />

noch groß über das Gehörte nachdenken konnte, fuhr Horace bereits fort:<br />

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