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1) Der Angriff - Über mich

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Frauke Feind<br />

Mein Vater griff nach meiner Hand und drückte diese sanft.<br />

„Kleines, ich war mir in meinem ganzen Leben nur einer Sache genauso sicher, und<br />

das war die, deine Mutter zu heiraten. Ich habe achtundzwanzig Jahre deines Lebens verpasst,<br />

und werde, das schwöre ich bei Aton ...“ Er grinste vergnügt. „... keinen einzigen weiteren<br />

Tag verpassen.“<br />

Aton. Wir alle hatten in den vergangenen Tagen so viel über die Geschehnisse ge-<br />

sprochen, doch wirklich begreifen konnten wir sie wohl alle nicht. Besonders Jack hatte er-<br />

hebliche Schwierigkeiten gehabt, sich mit der Tatsache abzufinden, dass wir es ganz offen-<br />

sichtlich mit wahrhaftigen Göttern zu tun gehabt hatten. Nachdem Jacob mir versichert hatte,<br />

dass Jim nicht mit einer Rückkehr des Tumors rechnen brauchte, hatte er sich noch einmal bei<br />

uns allen entschuldigt. Und dann ... Es war schwer zu fassen gewesen, aber wir hatten es alle<br />

mit eigenen Augen gesehen, war er von einer Sekunde zur anderen einfach verschwunden<br />

gewesen. Weg. Als hätte es ihn nie gegeben. Fassungsloses Schweigen hatte geherrscht, doch<br />

nicht für lange. Plötzlich hatten wir alle wild durcheinander geredet und unzählige Fragen<br />

waren auf Richard nieder geprasselt. Doch auch er konnte lange nicht alle beantworten.<br />

Vieles, was von der Insel selbst ausging, entzog sich auch seiner Kenntnis. Jedoch konnte er<br />

uns erklären, dass das seltsame Erscheinen verstorbener Personen von Apophis gesteuert ge-<br />

wesen war. In diesem Zusammenhang erfuhren wir nun auch, dass Juliet ebenfalls nicht mehr<br />

lebte. Das war ein Schock für Jim und <strong>mich</strong> gewesen. Sie war an Land gegangen und hatte<br />

sich auf Tahiti, in Papeete, an die Botschaft der Vereinigten Staaten gewendet, um Papiere für<br />

die Rückreise in die USA zu bekommen. Dort war sie von einem betrunkenen Autofahrer<br />

erfasst worden, der bei dem Unfall selbst auch ums Leben kam. Das war also der Grund ge-<br />

wesen, warum sie uns 1971 hatte erscheinen können. Jim war sehr betroffen gewesen, doch<br />

Richard hatte ruhig erklärt:<br />

„Anscheinend war es nicht vom Schicksal vorgesehen, dass sie weiter leben sollte.<br />

Gegen unser Schicksal können wir nichts machen.“<br />

An diese Worte dachte ich komischerweise, als die Insel unter uns im Meer ver-<br />

schwand und wir auf LA zu flogen. Unser Schicksal war es offensichtlich nicht gewesen, dort<br />

zu bleiben. Ich wäre geblieben, wenn ich damit Jims Leben gerettet hätte. Doch ich musste<br />

zugeben, dass es mir so erheblich lieber war. Wir würden in die Zivilisation zurück kehren.<br />

Wir hatten uns eine plausible Geschichte ausgedacht, wohin die Maschine solange ver-<br />

schwunden gewesen war und hofften, dass man sie uns abkaufen würde. Dass provisorische<br />

Reparaturen an ihr ausgeführt worden waren war nicht zu übersehen. Ich sah Jim an und sagte<br />

leise:<br />

„Ich kann es kaum erwarten, nachhause zu kommen. Und du wirst endlich sesshaft<br />

werden. Wirst du das überhaupt aushalten?“<br />

Er lachte.<br />

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