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1) Der Angriff - Über mich

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Frauke Feind<br />

„Er scheint nicht übermäßig erfreut, dich wieder zu sehen.“, stellte der Mann mit<br />

einem Nicken in Richards Richtung ruhig und mit leicht ironischem Tonfall fest.<br />

Ben nickte ohne aufzuschauen. Seine Augen waren auf den fast weißen Sand gerichtet.<br />

„Nein, er ist gar nicht erfreut.“, erwiderte er kurz angebunden.<br />

Plötzlich schaute Ben seinen Gesprächspartner doch an.<br />

„Was ist es, was du hier willst, John?“<br />

<strong>Der</strong> mit John angesprochene, kräftige, kahlköpfige Mittfünfziger grinste verhalten.<br />

„Nun, das, was du ganz offensichtlich nie geschafft hat, Ben. Ich werde Jacob auf-<br />

suchen und mit ihm sprechen.“<br />

Erstaunt über die klare Aussage funkelte erstmals seit der Wiederankunft auf der Insel<br />

so etwas wie Leben in Benjamins Augen auf.<br />

„Du willst mit ihm sprechen? Deshalb lässt du dich von Richard zu ihm führen?<br />

Warum glaubst du, er würde dir Gewähren, was er mir in all den vielen Jahren, die ich klaglos<br />

seine Befehle ausgeführt habe, nicht gewährte?“<br />

Lauernd sah Ben John an. Dieser strich gedankenverloren mit den Fingern seiner<br />

Rechten durch den warmen Sand. Ruhig und bestimmt antwortete dieser:<br />

„Weil ich denke, er wird einem Toten keinen Wunsch abschlagen können!“<br />

„Was meinst du damit, einem Toten?“<br />

John und auch Ben hatten nicht gehört, dass sich ihnen von hinten eine junge, hübsche<br />

Asiatin genähert hatte. Ertappt fuhren beide Männer herum.<br />

„Was meinst du damit, John?“, wiederholte die junge Frau energisch ihre Frage.<br />

<strong>Der</strong> Angesprochene hatte sich bereits wieder unter Kontrolle.<br />

„Sun. Setzt dich doch zu uns.“, sagte er freundlich.<br />

Sun Kwon ließ sich neben John in den warmen Sand sinken. Sie wirkte müde, er-<br />

schöpft und hoffnungslos, nichts desto weniger aber wild entschlossen. Auffordernd sah sie<br />

John an. <strong>Der</strong> Kahlköpfige lächelte freundlich.<br />

„Das ist ganz einfach, Sun. Unser gemeinsamer Freund hier hat <strong>mich</strong> vor ein paar<br />

Tagen in Santa Monica umgebracht.“<br />

Ben gab ein undeutbares Geräusch von sich, ein Keuchen, Ächzen. Sun starrte John<br />

an, als wäre er verrückt geworden.<br />

„Was sagst du da?“, fragte sie fassungslos.<br />

John lächelte immer noch freundlich.<br />

„So ist es, Sun. Ich wollte <strong>mich</strong> umbringen, weil ich keinen anderen Ausweg mehr<br />

sah. Jemand hatte mir gesagt, dass ich erst Sterben müsste, um uns alle Retten zu können.<br />

Offensichtlich war diese Prophezeiung richtig, denn ich lebe wieder, bin hier und werde dafür<br />

sorgen, dass wir alle in ein normales Leben zurückkehren werden.“<br />

Sun war immer noch fassungslos. Sie sah Ben an.<br />

„Du hast ... ihn wirklich umgebracht?“<br />

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