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1) Der Angriff - Über mich

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Frauke Feind<br />

Später, Kate hatte sich irgendwann beruhigt, lag Jim auf seiner Pritsche und starrte<br />

durch die herrschende Dunkelheit an die Decke. Er ließ sein Leben Revue passieren und<br />

dachte an die zwei Frauen, die ihm wirklich etwas bedeutet hatten. Kate, die ihn nie so lieben<br />

würde, wie er es sich immer gewünscht hatte, und Juliet, die er nie so lieben könnte, wie sie<br />

es sich wünschte und verdient hätte. Jim war unglaublich dankbar, dass Jules wenigstens aus<br />

dem Schneider war. Sie war stark. Wenn ihm nichts einfiel, sein Leben zu retten, würde Juliet<br />

irgendwie damit fertig werden, da war er sicher. Sie war eine absolute Kämpfernatur. Seine<br />

Gedanken schweiften zu dem verräterischen Video. Er begriff nicht, warum Miles das Band<br />

nicht vernichtet hatte. Er hatte ihm absolut vertraut. Und nun das. Jim wälzte den Gedanken<br />

um und um, kam aber zu keinem Ergebnis. Plötzlich ging die Tür auf und genau dieser Miles<br />

kam herein. Er hatte eine Papiertüte in der Hand und drückte Sayid, der ans Gitter getreten<br />

war, diese in die Hand.<br />

„Hier, euer Abendbrot.“, sagte er laut.<br />

Dann sah er Jim an und flüsterte:<br />

„Horace hat <strong>mich</strong> gestört ... Er hat <strong>mich</strong> weg geschickt, zu 3/34. Ich hab das ver-<br />

dammte Video vergessen.“<br />

Laut sagte er:<br />

„Tut mir leid, Boss. Ich wünschte, ich könnte was für dich tun.“<br />

Er drehte sich herum und verließ ohne ein weiteres Wort den Keller. Und Jim war<br />

irgendwie erleichtert. Zu wissen, dass die ganze Situation aus einer Verkettung unglücklicher<br />

Umstände entstanden war, machte es zwar nicht besser, aber wenigstens wusste Jim jetzt, dass<br />

Miles ihn nicht verraten hatte.<br />

Sie aßen ihre Sandwichs und dann machte Sayid plötzlich den Mund auf. „Hört mal,<br />

es tut mir leid, dass ich euch da mit rein gezogen habe. Das war nicht meine Absicht.“ Jim<br />

stieß ein kurzes, sarkastisches Lachen aus.<br />

„Weißt du, Mohamed, das hilft uns irgendwie auch nicht weiter.“<br />

Sayid nickte.<br />

„Ich weiß das, Sawyer. Aber ich hatte keine Wahl. Ich musste es einfach versuchen.<br />

Nachdem Nadia damals getötet worden war, kam er zu mir und ...“<br />

Jim unterbrach den Iraker.<br />

„Wer zur Hölle ist Nadia?“<br />

Sayids Stimme klang plötzlich, als kämpfe er mit den Tränen, etwas, das Jim und Kate<br />

während all der Zeit nur einmal bei Sayid erlebt hatten, nämlich bei der Beisetzung Shannons.<br />

„Nadia ... Ich habe sie als Junge im Irak kennen gelernt. Wir gingen auf die gleiche Schule.<br />

Sie ist als Erwachsene den Gegnern Saddams beigetreten. Später war sie eine Kriegs-<br />

gefangene und ich hatte als Verhöroffizier der republikanischen Garde den Befehl,<br />

Informationen aus ihr heraus zu bekommen, so sah ich sie wieder. Ich war schon da in sie<br />

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