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1) Der Angriff - Über mich

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Frauke Feind<br />

Am folgenden Morgen ging die Quälerei übergangslos weiter. Wir wollten endlich aus<br />

den Bergen raus. Wäre Jim nicht auf wundersame Weise von der Insel geheilt worden, er<br />

hätte diese strapaziöse Wanderung nicht durchgehalten. So aber stieg<br />

er unverdrossen weiter, half mir, wo es nur ging. Ab und zu hielt er<br />

sich zwar stöhnend das Kreuz, machte aber kommentarlos weiter.<br />

Schließlich hatten wir gegen Mittag den höchsten Punkt erreicht.<br />

Unglaublich erleichtert begannen wir nun mit dem Abstieg in das<br />

große, lang gestreckte Tal zwischen den beiden die Insel be-<br />

herrschenden Bergketten. Als wir tiefer und tiefer stiegen, wurde die Vegetation wieder<br />

dichter und schließlich entdeckte Kate zu unser aller Freude den ersten Papaya Baum. Sie war<br />

es auch, die an dem Baum in die Höhe turnte und uns die Früchte herunter warf. Heißhungrig<br />

machten wir uns darüber her. <strong>Der</strong> Saft des reifen Obstes löschte auch unseren Durst ein<br />

wenig, obwohl wir alle auch danach noch eine Menge für frisches Wasser gegeben hätten.<br />

Als wir auf diese Weise endlich wieder etwas im Magen hatten, machten wir uns deutlich<br />

besser gelaunt noch einmal auf die Füße. Immerhin hatten wir noch mindestens zwei Stunden<br />

Tageslicht. Kurz bevor es endgültig dunkel wurde, hatten wir die Berge hinter uns gelassen<br />

und marschierten durch ein mit übermannshohem Gras bewachsenes Gebiet. Jim sah sich um<br />

und meinte:<br />

bin.“<br />

„Das sieht hier aus wie in dem komischen Feld, wo ich damals zusammen gebrochen<br />

Mir jagte bei seinen Worten ein Schauer über den Rücken. Er hatte mir erzählt, dass<br />

die Anführerin der Hecküberlebenden ihn einfach hatte zurücklassen wollen.<br />

„Ich hab damals eigentlich schon abgeschlossen gehabt. Hab nicht damit gerechnet,<br />

dass Mike und Jin sich für <strong>mich</strong> einsetzen würden. Ich war sicher, die lassen <strong>mich</strong> einfach<br />

alleine zurück, zum Krepieren.“ Er war bei diesen Worten ziemlich erschüttert gewesen. „Ich<br />

hab ne höllische Angst gehabt. Krank, schwach, am Ende, und Ana erklärte einfach: Wir<br />

lassen ihn zurück. Ich hätte keine Chance gehabt, Kelly.“<br />

Glücklicherweise stand diese Ana-Lucia mit dieser Meinung alleine da. Jin und dieser<br />

Michael, der Erbauer des Floßes, hatten vehement dagegen protestiert und mit Hilfe eines der<br />

Hecküberlebenden eine stabile Trage gebaut, in der sie Jim dann mit geschleppt hatten. Ich<br />

griff unwillkürlich nach seiner Hand und er lächelte dankbar.<br />

Wir beschlossen, für heute Schluss zu machen und versuchten, es uns in dem hohen<br />

Gras bequem zu machen. Wir waren zwar wieder ziemlich am Ende unserer Kräfte, aber nicht<br />

so fertig wie am Abend zuvor. So saßen wir noch zusammen, Jim hatte sich ausgestreckt und<br />

seinen Kopf auf meinen Schoss platziert, und unterhielten uns.<br />

„Was ist eigentlich aus den Leuten aus dem Heckteil geworden?“, fragte ich neugierig.<br />

Sofort wurde die Stimmung gedrückt. Dann erklärte Jack:<br />

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