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1) Der Angriff - Über mich

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Frauke Feind<br />

Vielleicht waren ihm sogar ähnliche Gedanken durch den Kopf gegangen. Er hatte ja aus<br />

diesem Grunde verweigert, Ben zu operieren. Eine günstige Gelegenheit, durch dessen Tod<br />

die Zukunft gründlich zu verändern. Er hatte klar und deutlich gesagt, dass das, was aus Ben<br />

werden würde, nicht wert war, gerettet zu werden. Hurley selbst starrte Sayid so entsetzt an,<br />

dass niemand auch nur im Geringsten den Verdacht haben würde, er hätte etwas gewusst.<br />

Sayid war merklich zusammen gezuckt. In seinem Gehirn arbeitete es. Konnte das sein? Er<br />

versuchte krampfhaft, sich an den Tag zu erinnern. Sollte er tatsächlich etwas so wichtiges<br />

übersehen haben? Aber es war ohnehin zu spät. Durch sein unwillkürliches Zusammenzucken<br />

hatte er sich schon genug verraten.<br />

„Ich will wissen, ob du es warst.“, fuhr Horace ihn an.<br />

Sayid hob den Kopf, sah dem Anführer in die Augen und sagte ruhig:<br />

„Das wirst du wohl nie erfahren.“<br />

Horace nickte.<br />

„Da magst du Recht haben. Aber das ist auch egal. Ihr drei habt euch schuldig ge-<br />

macht gegen unsere Gemeinschaft, die auf Vertrauen und Zusammenhalt basiert. Ihr kennt die<br />

Regeln. Ich habe keine Wahl: Ihr werdet zum Tode verurteilt. Jeder hier weiß, was auf Ver-<br />

gehen dieser Art steht. Ich bin großzügig und gebe euch Gelegenheit, noch einmal darüber<br />

nachzudenken, was ihr getan habt. In zwei Tagen kommen wir hier wieder zusammen. Dann<br />

werden wir das Urteil vollstrecken. Ihr werdet erschossen. Bringt sie weg.“<br />

25) Todesurteil<br />

Wie ich nachhause kam, wusste ich später nicht mehr zu sagen. In meinem Kopf<br />

hämmerte das Wort ‟erschossen‟ einen brutalen Rhythmus und ich war wie in Trance. Juliet<br />

war weinend zusammen gebrochen, Kate vor Entsetzen wie erstarrt gewesen. Sayid und Jim<br />

hatten das Urteil ruhig und resigniert hingenommen. Man hatte die Drei aus dem Saal ge-<br />

schafft und dieser hatte sich auch schnell geleert. Juliet wurde in Frieden gelassen. Sie war<br />

von Amy nachhause begleitet worden, das hatte ich gesehen. Vollkommen paralysiert vor<br />

Entsetzen hatte ich mein Haus erreicht und war in mein Zimmer gewankt. Dort war ich<br />

weinend auf dem Bett zusammen gebrochen. Ich war fassungslos. Dass sich die ganze Sache<br />

so zuspitzte war neu. Also konnte der Lauf der Dinge doch in gewisser Weise verändert<br />

werden, denn so drastisch war es bisher ja nicht abgelaufen. Ich wusste nicht, was ich tun<br />

sollte. Jim würde in zwei Tagen hingerichtet werden, das war alles, was ich derzeit denken<br />

konnte. Ich spürte, wie mir schlecht wurde und sprang auf. Gerade noch schaffte ich den Weg<br />

ins Bad, dann brach ich vor der Toilette zusammen und übergab <strong>mich</strong> keuchend. Natürlich<br />

musste in dem Moment Wayne nachhause kommen und <strong>mich</strong> finden.<br />

„Hey, geht‟s dir nicht gut?“, fragte er besorgt.<br />

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