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1) Der Angriff - Über mich

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Frauke Feind<br />

Nach der schlaflosen Nacht kam der Morgen, an dem Jim sterben sollte. Ich war in-<br />

zwischen an einem Punkt angekommen, an dem mir alles besser erschien, als zusehen zu<br />

müssen, wie Jim starb. Alles! Auch die Vorstellung, selbst zu sterben. Ich erwog ernsthaft,<br />

mir Waffen zu besorgen und zu versuchen, das Gefängnis zu stürmen und zusammen mit Jim<br />

bei dem Versuch zu sterben. Und dann plötzlich sah ich Juliet zum Haus Nummer 2 gehen.<br />

Was hatte sie vor? Ich wäre am liebsten hinüber gelaufen und hätte sie gefragt, was sie vor-<br />

hatte. Aber ich konnte nur abwarten. So hilflos hatte ich <strong>mich</strong> in meinem ganzen Leben noch<br />

nicht gefühlt. Sicher war nur, ich würde nicht zusehen, wie diese Leute Jim erschossen. Eher<br />

würde ich <strong>mich</strong> noch schützend vor ihn stellen und die Kugeln abfangen. Juliet blieb eine<br />

ganze Weile im Haus des Anführers. Als sie endlich wieder heraus kam, wirkte sie ... er-<br />

leichtert. Mein Herz raste. Was hatte sie gemacht? Sie ging zu ihrem Haus und verschwand<br />

dort. Kurze Zeit später kam Wayne zu mir.<br />

„Kelly, du sollst kurz zu Juliet kommen, ich werde dich hinbringen.“<br />

Zitternd folgte ich Wayne und stand Minuten später alleine mit Juliet in der Küche.<br />

„Was ist los?“, fragte ich sie hektisch.<br />

„Ich habe Horace alles gesagt, Jim und Kate werden nicht erschossen. Jim wird in den<br />

Dschungel verbannt, Kate mit der nächsten regulären Lieferung von der Insel geschafft. Ich<br />

selbst werde noch heute fort gebracht. Hör zu, Kelly, Jim ist im Dschungel hilflos, kümmere<br />

dich bitte um ihn, ich vertraue dir. Und du musst noch einiges über ein paar Patienten<br />

wissen.“<br />

Sie klärte <strong>mich</strong> über einige wichtige Dinge auf, dann sagte sie:<br />

„Du gehst besser wieder, du sollst nicht noch nachträglich Ärger bekommen.“<br />

Tränen kullerten ihr über die Wangen.<br />

„Sag Jim bitte, dass ich ihn unendlich liebe und ihn nie vergessen werde. Vielleicht<br />

sehen wir uns irgendwann wieder. Und bitte, hilf ihm.“<br />

Asthma.“<br />

Sie nahm <strong>mich</strong> in die Arme und wir hielten uns einige Augenblicke fest.<br />

„Ich schwöre, dass ich tue, was in meiner Macht liegt.“, erklärte ich fest.<br />

Dann verließ ich das Haus.<br />

Wayne hatte auf <strong>mich</strong> gewartet.<br />

„Alles geklärt?“, fragte er ruhig.<br />

„Ja, ich weiß über die Patienten jetzt genau Bescheid. Zum Beispiel über dich und dein<br />

Wayne wurde rot.<br />

„Hm, sehr schön.“<br />

Er schlenderte neben mir her und plötzlich hatte ich eine Idee. Ich musste einfach<br />

sicher gehen können, dass Juliet wirklich gut an Land ankam.<br />

„Weißt du, wer Juliet zum Pier bringt?“, fragte ich möglichst gleichgültig.<br />

Wayne nickte stolz.<br />

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