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Disease Management in Deutschland

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<strong>Disease</strong> <strong>Management</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> – Er<strong>in</strong>nerungssysteme Seite 122<br />

Dass Ärzte vorhandene evidenzbasierte Leitl<strong>in</strong>ien nicht anwenden, kann u.a. an folgenden<br />

Punkten liegen [Harris et al, 1990; Jaques et al, 1991; Tunis et al., 1994]:<br />

• Leitl<strong>in</strong>ien s<strong>in</strong>d den Ärzten nicht bekannt ,<br />

• Leitl<strong>in</strong>ien s<strong>in</strong>d den Ärzten zwar bekannt, werden aber von ihnen nicht angewendet.<br />

Ursache kann se<strong>in</strong>:<br />

• Dass Leitl<strong>in</strong>ien von Ärzten als nicht bedeutend empfunden werden oder<br />

• Dass Leitl<strong>in</strong>ien von Ärzten nicht akzeptiert werden.<br />

Hier setzt e<strong>in</strong>e wesentliche Funktion von Rem<strong>in</strong>dern für den Arzt an. Durch die Verwendung<br />

von Er<strong>in</strong>nerungssystemen im <strong>Disease</strong> <strong>Management</strong> soll der Arzt Feedback<br />

bezüglich se<strong>in</strong>er therapeutischen Vorgehensweise und se<strong>in</strong>er „Erfolgsquote“ bei der<br />

Umsetzung der Leitl<strong>in</strong>ien erhalten. Damit können Arzt – Rem<strong>in</strong>der im <strong>Disease</strong> <strong>Management</strong><br />

dazu beitragen, dass evidenzbasierte Leitl<strong>in</strong>ien den Ärzten stärker bewußt<br />

werden, deren E<strong>in</strong>satz für e<strong>in</strong>e qualitätsgesicherte Versorgung im verstärkten Maße<br />

gefördert werden und e<strong>in</strong>e verbesserte Leitl<strong>in</strong>ienumsetzung <strong>in</strong> der Behandlung chronisch<br />

Kranker <strong>in</strong> der Praxis unterstützt wird [Tierney et al., 1986; Chambers et al.,<br />

1989; We<strong>in</strong>garten et al., 1994; Lobach et al., 1994; Lobach, 1996; Legorreta et al.,<br />

1997]. Rem<strong>in</strong>der können Ärzten e<strong>in</strong>e Rückmeldung zu den von ihnen durchgeführten<br />

bzw. veranlassten Fremduntersuchungen geben. Der Arzt kann daran er<strong>in</strong>nert werden,<br />

entsprechend der Leitl<strong>in</strong>ien vorgesehene Untersuchungen durchzuführen und<br />

zu dokumentieren [Nilasena et al., 1995]. Er kann sofort <strong>in</strong>formiert werden, wenn bestimmte<br />

Untersuchungen nicht erfolgten. Des weiteren können Rem<strong>in</strong>der den Arzt<br />

über spezifische mediz<strong>in</strong>ische Werte e<strong>in</strong>es Patienten <strong>in</strong>formieren und ihn er<strong>in</strong>nern,<br />

dass sie oberhalb des erwünschten Zielwertes liegen (z.B. der Blutdruck oder der<br />

Cholester<strong>in</strong>wert). Es können ihm dann Empfehlungen zu weitergehenden Interventionen<br />

gegeben werden, beispielsweise e<strong>in</strong>e erneute Kontrolluntersuchung beim<br />

nächsten Patientenbesuch durchzuführen [Barnett et al., 1983; Gorman et al., 2000].<br />

Über den E<strong>in</strong>satz von Rem<strong>in</strong>dern kann der Arzt durch gezielte und zeitnahe Informationen<br />

<strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Therapie unterstützt werden. So können u. a. akute Notfallsituationen<br />

bei chronischen Erkrankungen, wie z.B. akute Hypo- bzw. Hyperglykämien bei Diabetikern,<br />

verr<strong>in</strong>gert und sonst notwendige Krankenhause<strong>in</strong>weisungen reduziert werden<br />

[Gorman et al., 2000; Shah et al., 1998].

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