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Disease Management in Deutschland

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<strong>Disease</strong> <strong>Management</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> – Fazit des Gutachtens Seite 13<br />

• Die wichtigsten, auf dem Boden von Über-, Unter- und Fehlversorgung def<strong>in</strong>ierten<br />

Versorgungsziele sowie die Standards zur Erreichung dieser Ziele sollten e<strong>in</strong>heitlich<br />

und geme<strong>in</strong>sam von den Spitzenverbänden festgelegt werden. Dazu können<br />

pro Krankheit drei bis vier evidenzbasierte Leitl<strong>in</strong>ien durch die Spitzenverbände<br />

def<strong>in</strong>iert werden, auf deren Boden die Standards festgelegt werden. Die Vorgabe<br />

von nur e<strong>in</strong>er ausgewählten Leitl<strong>in</strong>ie würde den Charakter e<strong>in</strong>er Richtl<strong>in</strong>ie tragen<br />

und dem Vorwurf der „Kochbuchmediz<strong>in</strong>“ Vorschub leisten. Würden ke<strong>in</strong>e Leitl<strong>in</strong>ien<br />

<strong>in</strong> § 137f SGB V vorgeschlagen, würde die Gefahr bestehen, dass es zu e<strong>in</strong>er<br />

Vielzahl unübersehbarer und widersprüchlicher Standards kommt. Damit<br />

könnte ke<strong>in</strong>e Verbesserung <strong>in</strong> der Versorgungsqualität und ke<strong>in</strong>e Kostenstabilisierung<br />

erreicht werden.<br />

• Um die E<strong>in</strong>schreibung ungeeigneter Patienten und damit die medikamentöse Überdosierung<br />

von Versicherten zu vermeiden, sollten von den Spitzenverbänden<br />

e<strong>in</strong>heitlich und geme<strong>in</strong>sam E<strong>in</strong>schreibekriterien für die <strong>Disease</strong> <strong>Management</strong><br />

Programme def<strong>in</strong>iert werden. Die Kriterien können deutschen bzw. <strong>in</strong>ternationalen<br />

evidenzbasierten Leitl<strong>in</strong>ien entnommen werden.<br />

• Alle Programme, die im Risikostrukturausgleich berücksichtigt werden, sollten<br />

vom Bundesversicherungsanstalt bezüglich der E<strong>in</strong>haltung dieser Kriterien überprüft<br />

werden.<br />

3. Die Qualitätssicherung der Programme sollte durch e<strong>in</strong>en m<strong>in</strong>imalen<br />

Benchmark<strong>in</strong>gdatensatz optimiert werden<br />

E<strong>in</strong> etwa e<strong>in</strong>e Seite umfassender Benchmark<strong>in</strong>gdatensatz fragt evidenzbasierte Parameter<br />

der Prozess- und Ergebnisqualität sowie Zielwerte für jeden Patienten ab,<br />

die zur Erfüllung der def<strong>in</strong>ierten Versorgungsziele beitragen. So wird nach der Verbesserung<br />

e<strong>in</strong>iger weniger, besonders wichtiger Laborwerte gefragt, nach der Durchführung<br />

von Untersuchungen, die häufig unterlassen werden, nach Arzneimitteln, die<br />

für den e<strong>in</strong>geschriebenen Patienten besonders wichtig oder besonders problematisch<br />

se<strong>in</strong> könnten, und ob dem Patienten für ihn geeignete, qualitativ hochwertige<br />

Schulungen angeboten wurden. Der Datensatz erfüllt dabei mehrere Anforderungen<br />

gleichzeitig:

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