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Disease Management in Deutschland

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<strong>Disease</strong> <strong>Management</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> – Organisation und Entscheidung Seite 168<br />

Betreuungskonzepten gekennzeichnet. Ziel ist die organisatorische Neuausrichtung<br />

von Praxisabläufen und Betreuungskonzepten auf die spezifischen Bedürfnisse<br />

chronisch Kranker. Dazu gehören beispielsweise der E<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong>es Krankheitskoord<strong>in</strong>ators,<br />

das Angebot spezieller Sprechstunden mit <strong>in</strong>tegrierten, zusätzlichen<br />

Betreuungsangeboten wie Gruppensprechstunden (s.u.). Eng mit dem Organisationsmanagement<br />

verbunden s<strong>in</strong>d die Interventionen zur Entscheidungsunterstützung,<br />

die ebenfalls <strong>in</strong> unterschiedlichen Qualitätsstufen implementiert werden können<br />

(Tabelle 2).<br />

Tabelle 2: Mögliche Qualitätsausprägungsstufen von Organisationsmanagement (Niveau<br />

I unterste Stufe, Niveau III höchste Stufe)<br />

Qualitätsniveau III Implementierung von Entscheidungsunterstützung <strong>in</strong><br />

Praxisrout<strong>in</strong>en, Arbeitsabläufe und Betreuungskonzepten<br />

zur gezielten Information<br />

Qualitätsniveau II Zusätzliche Serviceangebote an Ärzte im Rahmen der<br />

üblichen Praxisrout<strong>in</strong>e und Betreuungskonzepte<br />

Qualitätsniveau I Zusätzliche Serviceangebote unabhängig von Praxisrout<strong>in</strong>e<br />

und Betreuungskonzepten<br />

[Quelle: Eigene Darstellung]<br />

Interventionen zur Entscheidungsunterstützung auf Qualitätsniveau I umfassen beispielsweise<br />

Internetportale, Datenbanken oder die Dissem<strong>in</strong>ierung von Leitl<strong>in</strong>ien. Sie<br />

s<strong>in</strong>d unspezifisch, für den Arzt jederzeit zugänglich und unabhängig von Praxisabläufen<br />

und Betreuungskonzepten. Im Rahmen dieser Qualitätsstufe werden ke<strong>in</strong>e Implementierungsstrategien<br />

angewendet. Zur Entscheidungsunterstützung auf Qualitätsniveau<br />

II gehören z.B. Expertensprechstunden via Telefon oder Internet. Diese<br />

Interventionen können im Rahmen der üblichen Praxisrout<strong>in</strong>e implementiert werden<br />

und erfordern ke<strong>in</strong>e Umstellung organisatorischer Abläufe. Auf Stufe III werden zur<br />

Entscheidungsunterstützung organisatorische Änderungen vorgenommen. Beispiele<br />

s<strong>in</strong>d geme<strong>in</strong>same Sprechstunden von Hausarzt und Spezialist (s.u.). Die Interventionen<br />

der Stufe III s<strong>in</strong>d sehr effektiv [Wagner et al., 1999], da sie zugleich e<strong>in</strong>en Fortbildungseffekt<br />

haben. Durch die Fortbildung des Arztes kann e<strong>in</strong>e tatsächliche und<br />

dauerhafte Qualitätsverbesserung der Regelversorgung erzielt werden.<br />

Im Folgenden werden ausgewählte Interventionen des Organisationsmanagements<br />

und der Entscheidungsunterstützung beschrieben und bezüglich ihrer Implementierbarkeit<br />

<strong>in</strong> <strong>Disease</strong> <strong>Management</strong> Programme bewertet.

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