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Disease Management in Deutschland

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<strong>Disease</strong> <strong>Management</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> – Er<strong>in</strong>nerungssysteme Seite 129<br />

Es kann durchaus vorkommen, dass Ärzte und / oder Patienten auf Rem<strong>in</strong>der nicht<br />

reagieren und gegebene Empfehlungen nicht beachten. Gründe dafür könnten beim<br />

Arzt z.B. dar<strong>in</strong> liegen, dass [Litzelman et al., 1996]:<br />

• Der Arzt zu sehr beschäftigt war<br />

• Die angemahnte Untersuchung von ihm nicht sofort, sondern erst bei e<strong>in</strong>em späteren<br />

Besuch des Patienten durchgeführt wird<br />

• Der Patient z.B. zu krank war, um die empfohlene Untersuchung durchführen zu<br />

können<br />

• Der Patient die empfohlenen Maßnahmen ablehnte, oder<br />

• Der Rem<strong>in</strong>der vergessen wurde.<br />

Educational Rem<strong>in</strong>der, d.h. Rem<strong>in</strong>der, die zum Feedback des "Senders" e<strong>in</strong>e Rückmeldung<br />

vom "Empfänger" verlangen, können dem Vergessen bzw. der Nichtbeachtung<br />

von Rem<strong>in</strong>dern entgegenwirken. Dies kann so aussehen, dass der Arzt bzw.<br />

Patient auf den Rem<strong>in</strong>der antworten sollte, ob die empfohlenen Maßnahmen durchgeführt<br />

wurden. Wenn dies nicht erfolgte bzw. erfolgen konnte, sollte e<strong>in</strong>e Begründung<br />

abgeben werden. Rem<strong>in</strong>der, die e<strong>in</strong>e Rückantwort verlangen, konnten bessere<br />

Ergebnisse bezüglich der E<strong>in</strong>haltung von Empfehlungen erzielen als Rem<strong>in</strong>dern, die<br />

ke<strong>in</strong>e derartige Rückantwort bzw. Begründung vom Empfänger verlangten [Litzelman<br />

et al., 1993]. Der <strong>Disease</strong> <strong>Management</strong> Koord<strong>in</strong>ator erhält somit e<strong>in</strong> Feedback und<br />

kann verstehen, warum se<strong>in</strong>e Rem<strong>in</strong>der nicht beachtet wurden. Dies kann er bei zukünftigen<br />

Empfehlungen berücksichtigen.<br />

Er<strong>in</strong>nerungssysteme im <strong>Disease</strong> <strong>Management</strong> haben mit ihrem Feedback- und Informationscharakter<br />

durchaus Steuerungswirkungen. Ihr E<strong>in</strong>satz sollte systematisch<br />

und gezielt erfolgen. Dies bed<strong>in</strong>gt, dass ihre Verwendung bereits bei der Entwicklung<br />

von <strong>Disease</strong> <strong>Management</strong> Programmen berücksichtigt, geplant und def<strong>in</strong>iert werden<br />

sollte. Der systematische und genau def<strong>in</strong>ierte E<strong>in</strong>satz von Er<strong>in</strong>nerungssystemen im<br />

<strong>Disease</strong> <strong>Management</strong> kann dazu beitragen, Bereiche <strong>in</strong>sbesondere von Unter – und<br />

Fehlversorgung <strong>in</strong> der Behandlung chronischer Erkrankungen abzubauen und so zu<br />

e<strong>in</strong>er Verbesserung der mediz<strong>in</strong>ischen wie auch ökonomischen Ergebnissen des<br />

Programms beitragen. Näheres zur Art und Weise des E<strong>in</strong>satzes von Er<strong>in</strong>nerungssystemen<br />

behandelt der nächste Abschnitt.

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