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Disease Management in Deutschland

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<strong>Disease</strong> <strong>Management</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> – Kosten- Effektivität Seite 289<br />

gewohnheiten und die generelle Prävention von kardiovaskulären Erkrankungen.<br />

Auch hier wurden Klagen laut, dass die Investitionen der Arbeitgeber <strong>in</strong> diese Programme<br />

ungewissen ökonomischen Nutzen haben würden. Die Ansatzpunkte beider<br />

Programmtypen weisen sogar Überschneidungen auf, <strong>in</strong>dem beide e<strong>in</strong> kont<strong>in</strong>uierliche<br />

Betreuung, Qualitätssicherung und Evaluation benötigen.<br />

Es kann davon ausgegangen werden, dass Arbeitgeber die Kosten- Effizienz von<br />

Maßnahmen für ihre Beschäftigten genau evaluieren. Im Jahr 1997 hatten von 1.050<br />

befragten Betrieben 89% bereits e<strong>in</strong> Gesundheitsförderprogramm e<strong>in</strong>geführt, wovon<br />

78% auch e<strong>in</strong>e Schulung der Beschäftigten umfasste. Die Arbeitgeber haben die<br />

Programme als starkes Argument der Mitarbeitermotivation gesehen [Pelletier, 1999].<br />

Pelletier gibt für e<strong>in</strong>ige betriebliche Maßnahmen an, dass diese nach rund 1 Jahr<br />

spürbare Verhaltensänderungen bei den Betroffenen bewirken und nach rund 3 bis 5<br />

Jahren e<strong>in</strong>e positive Kosten-Effizienz aufweisen. Hierbei muss beachtet werden,<br />

dass die Programme ke<strong>in</strong>e strengen Selektionskriterien und Evidenzbasierung aufweisen,<br />

wie sie im Rahmen der E<strong>in</strong>führung von <strong>Disease</strong> <strong>Management</strong> Programmen<br />

im Risikostrukturausgleich gefordert werden. Vielmehr decken sie e<strong>in</strong>e breite Streuung<br />

an Methoden und Mitarbeitern ab. Die Kosten- Effizienz von geprüften <strong>Disease</strong><br />

<strong>Management</strong> Programmen, welche sich an Versicherte mit erhöhtem Morbiditätsrisiko<br />

wenden, dürfte daher früher erreicht werden.<br />

Heany & Goetzel haben im Jahr 1997 e<strong>in</strong>en Review über 47 Studien angefertigt, die<br />

<strong>in</strong>sgesamt 35 Gesundheitsprogramme <strong>in</strong> Betrieben umfassen. Das Ergebnis des Reviews<br />

ist, dass <strong>in</strong>sgesamt e<strong>in</strong> positiver Outcome der Programme als „<strong>in</strong>diziert bis akzeptabel“<br />

gelten kann [Heaney et al., 1997]. Zu dem gleichen Ergebnis kam<br />

O’Donnell, der die f<strong>in</strong>anzielle Seite von betrieblichen Gesundheitsprogrammen untersuchte<br />

[O‘ Donnell, 1997]. E<strong>in</strong>bezogen wurden 36 Studien, von denen zwei Drittel als<br />

Methodik e<strong>in</strong>en Gruppenvergleich e<strong>in</strong>setzen, teilweise mit e<strong>in</strong>er Randomisierung, das<br />

heißt der zufallsgesteuerten Zuweisung von Studienteilnehmern <strong>in</strong> die Interventionsgruppe,<br />

die an dem <strong>Disease</strong> <strong>Management</strong> Programm teilnimmt und der Kontrollgruppe,<br />

die nicht an dem <strong>Disease</strong> <strong>Management</strong> Programm teilnimmt.<br />

Aldana untersuchte explizit die Kosten für die Arbeitgeber und stellte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Review<br />

über 72 Studien fest, dass e<strong>in</strong>e Senkung der krankheitsbed<strong>in</strong>gten Abwesenheiten<br />

und der Ausgaben für Krankheitsbehandlung nachgewiesen werden konnte [Aldana,<br />

2001].

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