12.11.2012 Aufrufe

Disease Management in Deutschland

Disease Management in Deutschland

Disease Management in Deutschland

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Disease</strong> <strong>Management</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> – Aufbau Seite 192<br />

Die den <strong>Disease</strong> <strong>Management</strong> Gruppen zugrundeliegende Systematik ist am Patientenmanagement<br />

orientiert und für viele chronische Erkrankungen s<strong>in</strong>nvoll anwendbar.<br />

Die Zielwerte können aus den vorab festgelegten deutschen und/ oder <strong>in</strong>ternationalen<br />

evidenzbasierten Leitl<strong>in</strong>ien entnommen werden und sollten e<strong>in</strong>heitlich für die<br />

Gesetzliche Krankenversicherung def<strong>in</strong>iert werden. Sie dienen sowohl der Risikostratifizierung<br />

(z.B. HbA1c oder Blutdruck nicht im Normbereich) als auch als der Therapieplanung<br />

(welcher HbA1c oder Blutdruck sollte erreicht werden?).<br />

Durch die E<strong>in</strong>teilung <strong>in</strong> die <strong>Disease</strong> <strong>Management</strong> Gruppen nach Zielwerten erfolgt<br />

e<strong>in</strong>e Risikostratifizierung, auf deren Boden das therapeutische Vorgehen, Schnittstellen<br />

sowie unterstützende Interventionen def<strong>in</strong>iert und patienten<strong>in</strong>dividuell e<strong>in</strong>gesetzt<br />

werden. Wird e<strong>in</strong> Patient beispielsweise aufgrund des E<strong>in</strong>schreibemoduls der Gruppe<br />

2 zugeteilt, so f<strong>in</strong>det sich im Basismodul von Gruppe 2 e<strong>in</strong> Vorschlag für e<strong>in</strong>e evidenzbasierte<br />

Therapie (entsprechend den Empfehlungen der von den Spitzenverbänden<br />

ausgewählten evidenzbasierten Leitl<strong>in</strong>ien), e<strong>in</strong>e Def<strong>in</strong>ition der Schnittstelle<br />

(z. B. ab welchem HbA1c an e<strong>in</strong>e diabetologische Schwerpunktpraxis überwiesen<br />

werden muss bzw. Entscheidungsunterstützung anderer Art e<strong>in</strong>gesetzt wird) sowie<br />

Empfehlungen zu unterstützenden Maßnahmen, wie z.B. Durchführung von Schulungsmaßnahmen<br />

oder E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung von Selbsthilfegruppen. Die Krankenkasse kann<br />

die Initiierung dieser unterstützenden Maßnahmen dem Arzt überlassen oder selbst<br />

aktiv werden. So kann sie beispielsweise aufgrund der E<strong>in</strong>ordnung des Arztes weitere<br />

Interventionen veranlassen. Dazu gehören der E<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong>es Krankheitskoord<strong>in</strong>ators,<br />

der E<strong>in</strong>satz gezielter Information (beispielsweise durch Zusendung von Broschüren,<br />

Newslettern, Call- Center) sowie der E<strong>in</strong>satz von Rem<strong>in</strong>dersystemen. Der<br />

Krankheitskoord<strong>in</strong>ator kann e<strong>in</strong> Arzt, e<strong>in</strong>e weitergebildete Krankenschwester / Krankenpfleger<br />

oder e<strong>in</strong> Call- Center se<strong>in</strong>.<br />

10.1.4 Basismodul<br />

Die Versorgungsstrukturen für die <strong>Disease</strong> <strong>Management</strong> Gruppen s<strong>in</strong>d je nach Gruppenzugehörigkeit<br />

gestuft. Das Basismodul enthält die Komponenten Therapie nach<br />

evidenzbasierten Leitl<strong>in</strong>ien, Screen<strong>in</strong>g, Schulung und Follow- Up, die durch weitere<br />

<strong>Disease</strong> <strong>Management</strong> Komponenten unterstützt und ergänzt werden (Tabelle 3).<br />

Diese Komponenten f<strong>in</strong>den <strong>in</strong> allen drei <strong>Management</strong> Gruppen Anwendung. Je nach

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!