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Disease Management in Deutschland

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<strong>Disease</strong> <strong>Management</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> - Diabetes Mellitus Seite 202<br />

Diabetische Begleiterkrankungen<br />

(1) Diabetische Mikro- und Makroangiopathie [Hausarzt, ggf. Kardiologe, ggf.<br />

Angiologe]<br />

Die Versorgungssituation von Diabetikern im Bereich des Herz-Kreislauf-Systems ist<br />

im Vergleich zu den übrigen Versorgungsbereichen trotz der beschriebenen Mängel<br />

noch als befriedigend zu bewerten. So wurde bei 47,6% der Diabetiker e<strong>in</strong> Ruhe-<br />

EKG durchgeführt und bei 90,1% der Blutdruck gemessen [Hauner et al., 1997]. Allerd<strong>in</strong>gs<br />

zeigt sich <strong>in</strong> der Therapie der koronaren Herzkrankheit neben der häufigen<br />

Durchführung nicht begründbarer Angiographien e<strong>in</strong> zu großer E<strong>in</strong>satz von Perkutaner<br />

Translum<strong>in</strong>aler Coronarer Angiographien (PTCA).<br />

Fazit: Unterversorgung bzw. Überversorgung<br />

(2) Diabetische Ret<strong>in</strong>opathie [Überweisung zum Augenarzt]<br />

Durch Überweisungen des Hausarztes zum Ophthalmologen wurde an 45,1% der<br />

diabetischen Patienten e<strong>in</strong>e Augenh<strong>in</strong>tergrunduntersuchung durchgeführt [Hauner et<br />

al., 1997]. Speziell bei Typ 1 Diabetikern erfolgte die Überweisung zum entsprechenden<br />

Facharzt <strong>in</strong> nur 21,3% der Fälle [Hauner et al., 1996].<br />

Fazit: Unterversorgung<br />

(3) Diabetische Neuropathie [Hausarzt, ggf. Neurologe]<br />

Die diabetische Neuropathie ist e<strong>in</strong>e der am wenigsten beachteten Begleit- bzw. Folgeerkrankungen<br />

des Diabetes Mellitus. Während der sensomotorische Bereich noch<br />

bei 18,9% der Diabetiker geprüft wurde [Hauner et al., 1997], s<strong>in</strong>d Daten zur Untersuchungshäufigkeit<br />

bezüglich der diabetischen autonomen Neuropathien nur aus<br />

großen Zentren zu erhalten. Hausärzte <strong>in</strong>tervenieren weder <strong>in</strong> diesem Versorgungsbereich,<br />

noch überweisen sie zu den entsprechenden Fachärzten wie Kardiologen,<br />

Gastroentologen und Urologen. Gleichzeitig werden aber teure Medikamente e<strong>in</strong>gesetzt,<br />

deren Wirkung nicht e<strong>in</strong>deutig belegt ist.<br />

Fazit: Unterversorgung bzw. Fehlversorgung

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