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Disease Management in Deutschland

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<strong>Disease</strong> <strong>Management</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> – Organisation und Entscheidung Seite 169<br />

8.2 Interventionen zum Organisationsmanagement<br />

und zur Entscheidungsunterstützung<br />

Krankheitsbezogene Spezialsprechstunden <strong>in</strong> der Praxis:<br />

In Abhängigkeit von der Anzahl e<strong>in</strong>geschriebener Programme pro Praxis kann beispielsweise<br />

e<strong>in</strong>mal pro Woche oder e<strong>in</strong>mal pro Monat e<strong>in</strong> Vormittag für Patienten mit<br />

Diabetes Mellitus oder e<strong>in</strong>er anderen chronischen Erkrankung <strong>in</strong> der Hausarztpraxis<br />

reserviert werden. Die Patienten werden entsprechend zu diesen Term<strong>in</strong>en besonders<br />

e<strong>in</strong>geladen bzw. Rout<strong>in</strong>esprechstundenbesuche werden auf diese Tage gelegt.<br />

Im Rahmen dieser speziellen Sprechstunden können beispielsweise längere Sprechzeiten<br />

e<strong>in</strong>geplant werden. Anstelle der üblichen 5 bis 10m<strong>in</strong>ütigen Konsultation können<br />

je nach Risikostratifizierung 15 bis 30 M<strong>in</strong>uten angesetzt werden. Die geplante<br />

Sprechstunde soll es dem Hausarzt ermöglichen, sich auf diabetesbezogene Themen<br />

zu konzentrieren [Friedman et al., 1998]. Beispielsweise können die im <strong>Disease</strong><br />

<strong>Management</strong> erforderlichen Untersuchungen, wie z.B. die Fuß<strong>in</strong>spektion oder e<strong>in</strong>e<br />

ausführliche Medikamentenanamnese mit Abfragen von Nebenwirkungen und Dosisanpassung<br />

durchgeführt werden [C<strong>in</strong>tron et al., 1983]. Spezifische Fragen des Patienten<br />

können beantwortet und der Benchmark<strong>in</strong>gdatensatz ausgefüllt und unterschrieben<br />

werden. Die Delegation von Aufgaben an speziell geschulte Praxismitarbeiter<br />

bzw. die Vorbereitung durch die Praxismitarbeiter gehören ebenfalls zum Organisationsmanagement.<br />

Beispielsweise kommt es zu e<strong>in</strong>er höheren Rate an regelmäßigen<br />

Fuß<strong>in</strong>spektionen, wenn der Patient von der Sprechstundenhilfe aufgefordert<br />

wird, Schuhe und Strümpfe im Sprechzimmer auszuziehen [Litzelman et al., 1993].<br />

E<strong>in</strong>e Demonstration der Fuß<strong>in</strong>spektion durch den Patienten mit Korrektur durch e<strong>in</strong>en<br />

Experten kann z.B. zusammen mit e<strong>in</strong>er weitergebildeten Diabeteskoord<strong>in</strong>ator<strong>in</strong><br />

durchgeführt werden [Litzelman et al., 1993].<br />

Krankheitsbezogene Sprechtage <strong>in</strong> der Praxis:<br />

Die krankheitsbezogenen Spezialsprechstunden können bei e<strong>in</strong>em entsprechen großen<br />

Patientenkollektiv auch als krankheitsbezogene Sprechtage ausgestaltet werden.<br />

Zu solchen Sprechtagen werden neben den Rout<strong>in</strong>eterm<strong>in</strong>en <strong>in</strong>sbesondere Patienten<br />

e<strong>in</strong>geladen, die Zielwerte nicht erreichen bzw. an Komplikationen leiden, also<br />

Patienten der <strong>Management</strong>gruppen 2 und 3. Die krankheitsbezogenen Sprechtage

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