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Disease Management in Deutschland

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<strong>Disease</strong> <strong>Management</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> – Fazit des Gutachtens Seite 15<br />

• Durch den Datensatz wird vermieden, dass sich das <strong>Disease</strong> <strong>Management</strong> wie<br />

oben beschrieben auf nicht evidenzbasierten Randbereiche konzentriert und zu<br />

e<strong>in</strong>er Intensivierung von Über-, Unter- und Fehlversorgung führt.<br />

• Auch e<strong>in</strong>e effizientere Arzneimitteltherapie kann über den Benchmark<strong>in</strong>gdatensatz<br />

erreicht werden, <strong>in</strong>dem beispielsweise die Therapie mit sogenannten Reservetherapeutika<br />

abgefragt und begründet werden muss. Medikamente, die nicht<br />

kosteneffektiv s<strong>in</strong>d, bzw. deren Wirksamkeit nicht gesichert ist, wie z.B. Pseudo<strong>in</strong>novationen<br />

oder Me-too Präparate könnten so <strong>in</strong> der Verordnungshäufigkeit zurückgedrängt<br />

werden und der kostenstabilisierende Effekt des <strong>Disease</strong> <strong>Management</strong><br />

verstärkt werden. Die Richtigkeit der gemachten Angaben können die Krankenkassen<br />

<strong>in</strong> ihren Arzneimitteldaten untersuchen, die sie auf der Grundlage der<br />

E<strong>in</strong>willigung der Patienten unter Berücksichtigung des Datenschutzes auswerten<br />

dürfen.<br />

• Der Benchmark<strong>in</strong>gdatensatz darf Kassen mit e<strong>in</strong>em hohen Anteil an sozioökonomisch<br />

schwachen Versicherten bzw. mit e<strong>in</strong>em hohen Anteil an e<strong>in</strong>geschriebenen<br />

Versicherten mit schlechten Ausgangswerten nicht benachteiligen. Daher sollte<br />

nicht der absolut erreichte Wert e<strong>in</strong>es Indikators als Vergleichsbasis herangezogen<br />

werden, sondern die erreichte Verbesserung. Ist die Verbesserung das wichtigste<br />

Kriterium im Benchmark<strong>in</strong>g, so besteht für Kassen mit schlechter Ausgangslage<br />

e<strong>in</strong> größeres Potenzial an erreichbaren Verbesserungen als für Kassen<br />

mit e<strong>in</strong>er besseren Ausgangslage, auch wenn diese aufgrund der Versichertenstruktur<br />

schwieriger zu erreichen se<strong>in</strong> können.<br />

Mit der E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>es qualitätsgesicherten <strong>Disease</strong> <strong>Management</strong> <strong>in</strong> der GKV kann<br />

e<strong>in</strong> Beitrag zur Sicherung e<strong>in</strong>er qualitativ hochwertigen Gesundheitsversorgung bei<br />

gleichzeitiger Kostenstabilisierung geleistet werden. Wichtige Voraussetzungen für<br />

das Gel<strong>in</strong>gen der E<strong>in</strong>führung s<strong>in</strong>d:<br />

• Der gleichzeitige Abbau von Über- und Fehlversorgung an Stelle der alle<strong>in</strong>igen<br />

Konzentration auf den Abbau von Unterversorgung.<br />

• Die e<strong>in</strong>heitliche und geme<strong>in</strong>same Def<strong>in</strong>ition von evidenzbasierten Versorgungszielen<br />

und Standards durch die Spitzenverbände.<br />

• Die Festlegung möglichst manipulationssicherer E<strong>in</strong>schreibekriterien.

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