12.11.2012 Aufrufe

Disease Management in Deutschland

Disease Management in Deutschland

Disease Management in Deutschland

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Disease</strong> <strong>Management</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> - Qualitätssicherung Seite 294<br />

13 Qualitätssicherung<br />

Die übergeordneten Ziele des <strong>Disease</strong> <strong>Management</strong>s s<strong>in</strong>d die Sicherung der mediz<strong>in</strong>ischen<br />

(Ergebnis-) Qualität sowie der Kosteneffektivität der Versorgung. Da aufgrund<br />

des Gesetzesentwurfs zur Reform des Risikostrukturausgleichs die Leistungsausgaben<br />

von Versicherten, die <strong>in</strong> <strong>Disease</strong> <strong>Management</strong> Programme e<strong>in</strong>geschrieben<br />

s<strong>in</strong>d, im Risikostrukturausgleich besonders berücksichtigt werden sollen, besteht für<br />

die Krankenkassen e<strong>in</strong> starker Anreiz, die größtmögliche Anzahl von Versicherten <strong>in</strong><br />

<strong>Disease</strong> <strong>Management</strong> Programme e<strong>in</strong>zuschreiben. E<strong>in</strong>e weitgehend unkontrollierte<br />

E<strong>in</strong>schreibung <strong>in</strong> nicht qualitätsgesicherte <strong>Disease</strong> <strong>Management</strong> Programme kann<br />

jedoch u.a. zu folgenden Problemen führen:<br />

1. Defizite <strong>in</strong> der Regelversorgung werden durch die Erbr<strong>in</strong>gung zusätzlicher Leistungen<br />

<strong>in</strong> Randbereichen kompensiert. E<strong>in</strong> solches Vorgehen würde den Anforderungen<br />

am <strong>Disease</strong> <strong>Management</strong> nicht gerecht und würde folglich nicht zu den<br />

erwarteten Ergebnissen bezüglich der Verbesserung der Versorgungsqualität und<br />

der Stabilisierung der Kosten <strong>in</strong> der Gesetzlichen Krankenversicherung führen,<br />

sondern e<strong>in</strong>en Kostenschub <strong>in</strong> der Versorgung auslösen<br />

2. Es ist zu befürchten, dass es zu e<strong>in</strong>er Ausdehnung von Zusatz- und „Service“–<br />

Leistungen <strong>in</strong> Randbereichen kommt und e<strong>in</strong>er Intensivierung von Über-, Unterund<br />

Fehlversorgung <strong>in</strong> Randbereichen Vorschub geleistet wird, um Ärzte und Patienten<br />

zu möglichst hohen E<strong>in</strong>schreibequoten zu veranlassen. Damit wird e<strong>in</strong>e<br />

Leistungsausweitung <strong>in</strong> Randbereichen an Stelle e<strong>in</strong>er Qualitätsverbesserung im<br />

Zentrum der Versorgung unterstützt und es kommt zu e<strong>in</strong>er Förderung von Leistungen,<br />

die nicht evidenzbasiert und nicht kosteneffektiv s<strong>in</strong>d.<br />

3. E<strong>in</strong>e Verbesserung von Qualität und Kosten- Effektivität der Versorgung durch<br />

<strong>Disease</strong> <strong>Management</strong> Programme <strong>in</strong> der Gesetzlichen Krankenversicherung kann<br />

daher nur durch die Def<strong>in</strong>ition von e<strong>in</strong>heitlichen Anforderungen an die Qualitätssicherung<br />

und Struktur von <strong>Disease</strong> <strong>Management</strong> Programmen durch die Spitzenverbände<br />

sowie deren Überprüfung im Rahmen e<strong>in</strong>er Akkreditierung und jährlichen<br />

Reakkreditierung gesichert werden.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!