Disease Management in Deutschland
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<strong>Disease</strong> <strong>Management</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> – Ärztliche Fortbildung Seite179<br />
Struktur der Fortbildungsveranstaltungen<br />
Der E<strong>in</strong>fluss der Fortbildungsstruktur auf die Prozessqualität gilt als gesichert [Davis<br />
1998; Davis 1992; Canillon 1999]. E<strong>in</strong>en Zusammenhang zwischen Fortbildungsstruktur<br />
und Ergebnisqualität stellen bisher nur wenige Studien her, hier besteht noch<br />
Forschungsbedarf. Schwierigkeiten liegen vor allen D<strong>in</strong>gen <strong>in</strong> der Def<strong>in</strong>ition geeigneter<br />
Indikatoren zur Messung des Patientenoutcomes, die e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>deutigen Zusammenhang<br />
zwischen Intervention und Outcome erlauben.<br />
Die bei Fortbildungsveranstaltungen e<strong>in</strong>gesetzten Methoden können als unterstützende,<br />
befähigende und verstärkende Interventionen klassifiziert werden, wie:<br />
Tabelle 3: Klassifizierung von Interventionen zur Fortbildung<br />
Klassifizierung Intervention<br />
Unterstützend Lehr- und Fortbildungsmaterialien <strong>in</strong> gedruckter Form, audio- visuelle Materialien<br />
und computergestützte Lehrmaterialien<br />
Formale Fortbildungsaktivitäten wie Sem<strong>in</strong>are, Besprechungen, Vorträge, Telekonferenzen<br />
Nationale Leitl<strong>in</strong>ien ohne Komb<strong>in</strong>ation mit weiterer Intervention<br />
Befähigend Praxissupervision, Konsile und <strong>in</strong>dividuelle Beratungen (z.B. durch Peers)<br />
E<strong>in</strong>satz von Me<strong>in</strong>ungsführern auf lokaler Ebene<br />
Berücksichtigung von Patientenbedürfnissen durch z.B. Schulungen und Informationsmaterial<br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g praktischer Fähigkeiten<br />
Peer Review Verfahren wie z.B. Aktenbesprechung mit Peers, Praxisbeurteilung<br />
Verstärkend Er<strong>in</strong>nerungssysteme<br />
Feedback<br />
[Quelle: Eigene Darstellung <strong>in</strong> Anlehnung an Davis 1992]<br />
Davis (1998) stellte <strong>in</strong> randomisierten, kontrollierten Studien bei 2/3 der Interventionen<br />
zur Fortbildung e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss auf die Prozessqualität und bei fast der Hälfte der<br />
Studien (48%) e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss auf die Ergebnisqualität fest. Unterstützende Interventionen<br />
haben e<strong>in</strong>en deutlich ger<strong>in</strong>geren E<strong>in</strong>fluss auf das ärztliche Verhalten als befähigende<br />
und verstärkende Interventionen. Verstärkende Interventionen s<strong>in</strong>d erwartungsgemäß<br />
<strong>in</strong> der Komb<strong>in</strong>ation mit anderen Interventionen am wirksamsten. E<strong>in</strong>en<br />
E<strong>in</strong>fluss auf das patientenbezogene Ergebnis (outcome) haben e<strong>in</strong>ige wenige Studien<br />
gezeigt, die befähigende Interventionen oder e<strong>in</strong>e Komb<strong>in</strong>ation von Interventionen<br />
e<strong>in</strong>setzen [Davis, 1992]. Bei unterstützenden Interventionen lässt sich so gut wie<br />
ke<strong>in</strong> E<strong>in</strong>fluss auf das patientenbezogene Ergebnis nachweisen. Am wirksamsten s<strong>in</strong>d<br />
demnach Interventionen, die Praxissupervision, Hospitationen, <strong>in</strong>dividuelle Beratung,<br />
Er<strong>in</strong>nerungssysteme, Berücksichtigung von Patientenbedürfnissen, Me<strong>in</strong>ungsführere<strong>in</strong>satz<br />
sowie e<strong>in</strong>e Komb<strong>in</strong>ation dieser Methoden e<strong>in</strong>setzen. Die alle<strong>in</strong>ige Gabe von