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Disease Management in Deutschland

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Seite 43<br />

Patienten wurden unter diesen Vere<strong>in</strong>barungen von ihren Hausärzten vermehrt unter<br />

Umgehung der Schwerpunktpraxis <strong>in</strong> Krankenhäuser e<strong>in</strong>gewiesen, um Abwanderungen<br />

der Patienten zu den Schwerpunktpraxen zu verh<strong>in</strong>dern. Vorhandene Versorgungsdefizite<br />

verfestigten sich dadurch, dass Therapiemaßnahmen nicht systematisch<br />

und <strong>in</strong>dividuell auf den e<strong>in</strong>zelnen Patienten abgestimmt erfolgten. Die Verträge<br />

der ersten Generationen führten schließlich zu e<strong>in</strong>er dauerhaften Konzentration e<strong>in</strong>er<br />

hochwertig versorgten aber sehr ger<strong>in</strong>gen Patientenzahl <strong>in</strong> der Schwerpunktpraxis<br />

[AOK Bundesverband].<br />

In den Diabetesverträgen der 2. Generation wird über def<strong>in</strong>ierte Versorgungsaufträge<br />

für den Hausarzt und die Schwerpunktpraxis e<strong>in</strong>e strukturierte Kooperation <strong>in</strong> der<br />

vertragsärztlichen Versorgung angestrebt. Für Diabetes bezogene mediz<strong>in</strong>ische Parameter<br />

werden Behandlungskorridore def<strong>in</strong>iert, die Überweisungen vom Hausarzt<br />

zur Schwerpunktpraxis sowie die Rücküberweisung zum Hausarzt vertraglich festlegen.<br />

E<strong>in</strong>e regelmäßige vollständige standardisierte Dokumentation ist mit der Honorierung<br />

des Arztes verbunden. Erste Evaluationen dieser Modellprojekte ergaben<br />

jedoch:<br />

• Vorgeschriebene Überweisungen an andere Versorgungsebenen wurden ohne<br />

Angabe von Gründen nicht durchgeführt<br />

• Wichtige mediz<strong>in</strong>ische Zielwerte, wie z.B. die Zielblutdruckwerte wurden häufig<br />

nicht erreicht<br />

• E<strong>in</strong>e regelmäßige Dokumentation bezüglich des Diabetes fand nur bei e<strong>in</strong>er M<strong>in</strong>derheit<br />

der Patienten statt<br />

Aus diesen Gründen sollten die derzeitigen Modellprojekte bei e<strong>in</strong>er Weiterführung<br />

als <strong>Disease</strong> <strong>Management</strong> Programme daher entsprechend den Empfehlungen des<br />

Gutachtens ergänzt bzw. neu strukturiert werden:<br />

1. Standardisierung durch evidenzbasierte Leitl<strong>in</strong>ien<br />

Ziel des <strong>Disease</strong> <strong>Management</strong> ist es, evidenzbasierte Therapie<strong>in</strong>halte flächendeckend<br />

e<strong>in</strong>zuführen und e<strong>in</strong>e systematische Verbreitung und Anwendung evidenzbasierter<br />

mediz<strong>in</strong>ischer Leitl<strong>in</strong>ien zu erreichen.<br />

In den Modellprojekten zur Diabetesversorgung f<strong>in</strong>det der vertraglich festgelegte E<strong>in</strong>satz<br />

von evidenzbasierten Leitl<strong>in</strong>ien nicht statt. Leitl<strong>in</strong>ien werden von den Vertrags-

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