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Disease Management in Deutschland

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<strong>Disease</strong> <strong>Management</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> – Informationssysteme Seite144<br />

Patienten<strong>in</strong>formation im <strong>Disease</strong> <strong>Management</strong><br />

E<strong>in</strong>e systematische Versorgung des Patienten mit gezielten Informationen spielt im<br />

<strong>Disease</strong> <strong>Management</strong> e<strong>in</strong>e zentrale Rolle. Die sonst übliche Bestimmung und Bedeutung<br />

von Information für den Patienten verändert sich im <strong>Disease</strong> <strong>Management</strong>. Bisher<br />

wird Patienten<strong>in</strong>formation vor allem e<strong>in</strong>gesetzt [Coulter, 1998]:<br />

• Zur Gesundheitsförderung<br />

• Zur Förderung der Compliance bei Präventionsmaßnahmen, <strong>in</strong>sbesondere bei<br />

Vorsorgeuntersuchungen und Verhaltensänderungen, wie z.B. Lebensstiländerungen<br />

zur Modifikation von Risikofaktoren<br />

• Zur allgeme<strong>in</strong>en Patientenschulung, wie z.B. für H<strong>in</strong>weise zur korrekten E<strong>in</strong>nahme<br />

von Medikamenten oder zur korrekten Handhabung von Messgeräten (Blutzuckermessgeräte<br />

etc.)<br />

Die Art bisher üblicher Patienten<strong>in</strong>formationen zeichnet sich durch e<strong>in</strong>en eher unwissenschaftlichen,<br />

stark belehrenden und erzieherischen Charakter aus [Coulter,<br />

1998].<br />

Im <strong>Disease</strong> <strong>Management</strong> steht der chronisch Kranke als mündiger Patient im Mittelpunkt.<br />

Durch e<strong>in</strong>en systematischen E<strong>in</strong>satz von Patienten<strong>in</strong>formationen werden im<br />

<strong>Disease</strong> <strong>Management</strong> neben der allgeme<strong>in</strong>en Aufklärung des Patienten primär andere<br />

Ziele verfolgt [Deyo, 2001; Effective Health Care, 2000; Coulter, 1998]. Im <strong>Disease</strong><br />

<strong>Management</strong> soll Patienten<strong>in</strong>formation:<br />

• den chronisch Kranken bei der Entscheidung bzw. Wahl von Therapiemöglichkeiten<br />

unterstützen und ihn befähigen, selbst Entscheidungen zur Verbesserung<br />

se<strong>in</strong>er persönlichen Krankheitssituation treffen zu können<br />

• Dem Patienten <strong>in</strong> leicht verständlicher Weise e<strong>in</strong>e Teilnahme am aktiven <strong>Management</strong><br />

se<strong>in</strong>er Erkrankung sowie an Therapieentscheidungen ermöglichen<br />

Ziel ist der "<strong>in</strong>formierte Patient", der eigenverantwortlich auf Basis systematischer,<br />

gezielter Informationsgabe Entscheidungen im Rahmen se<strong>in</strong>er Behandlung treffen<br />

kann. Patienten<strong>in</strong>formation im <strong>Disease</strong> <strong>Management</strong> sollte ke<strong>in</strong>en erzieherischen und<br />

lehrhaften Charakter haben, sondern sachlich objektive Entscheidungsunterstützung<br />

für den Patienten liefern.<br />

Um dies zu erreichen, sollten auch Informationen für Patienten evidenzbasiert se<strong>in</strong><br />

[Coulter, 1998; Mühlhauser et al., 2000]. Sie sollten wissenschaftlich basierte Daten<br />

zu den Erkrankungen enthalten. Informationen sollten <strong>in</strong> geeigneter, gut verständlicher<br />

und <strong>in</strong> für den Patienten nützlicher Form dargeboten werden. Informationen

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