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Disease Management in Deutschland

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<strong>Disease</strong> <strong>Management</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> - Diabetes Mellitus Seite 203<br />

(4) Diabetische Nephropathie [Hausarzt, ggf. Nephrologe - siehe auch Screen<strong>in</strong>g]<br />

59% der Patienten mit term<strong>in</strong>aler Nieren<strong>in</strong>suffizienz, die zur Nierenersatztherapie<br />

vorstellig werden, s<strong>in</strong>d Diabetiker [Ritz et al., 1996]. Durch die verbesserte Therapie<br />

des Herz- Kreislauf- Systems ist <strong>in</strong> den nächsten Jahren damit zu rechnen, dass<br />

mehr diabetische Patienten e<strong>in</strong>e term<strong>in</strong>ale Nieren<strong>in</strong>suffizienz erleiden werden. E<strong>in</strong>e<br />

weitreichende Planung diesbezüglich ist nicht <strong>in</strong> Sicht.<br />

Fazit: Unterversorgung<br />

(5) Diabetisches Fußsyndrom [Hausarzt, ggf. Chirurg, ggf. Podologe]<br />

Neurologische und/ oder angiologische Untersuchungen, die zur Vermeidung e<strong>in</strong>es<br />

diabetischen Fußsyndroms unerlässlich s<strong>in</strong>d, werden <strong>in</strong> hausärztlichen Praxen lediglich<br />

bei 18,9% bzw. 13,4% der Diabetiker durchgeführt. 17,5% der Fuß<strong>in</strong>spektionen<br />

bei Diabetiker wurden beim Hausarzt vollzogen, obwohl bei 69% dieser Patienten<br />

kl<strong>in</strong>ische H<strong>in</strong>weise auf e<strong>in</strong>e Neuropathie und bei 21,5% auf e<strong>in</strong>e periphere arterielle<br />

Durchblutungsstörung vorhanden waren [Hauner et al., 1997].<br />

Fazit: Unterversorgung<br />

Versorgungsstrukturen<br />

E<strong>in</strong> Ost- West- Vergleich zeigt, dass die Behandlungsqualität von vielen unterschiedlichen<br />

Faktoren abhängt. In der ehemaligen DDR wurden Diabetiker von spezialisierten<br />

Ärzten <strong>in</strong> landesweit verteilten Diabetikerzentren betreut, so dass e<strong>in</strong>e flächendeckende,<br />

gleichbleibende Qualität gewährleistet werden konnte [Müller et al., 1993].<br />

Bereits fünf Jahre nach der Wiedervere<strong>in</strong>igung zeigte e<strong>in</strong>e Erhebung (ZEUVIN- Studie)<br />

die Abnahme der „guten“ Diabetes- E<strong>in</strong>stellung und damit e<strong>in</strong>e Verr<strong>in</strong>gerung der<br />

Versorgungsqualität [Schiel et al., 1998]. Als Ursache wurde die nunmehr alle<strong>in</strong>ige<br />

Versorgung der Diabetiker durch Hausärzte, die wenig Erfahrung mit Diabetikern hatten<br />

und die <strong>in</strong> der Vergangenheit nicht primär am Diabetesmanagement beteiligt waren,<br />

diskutiert.<br />

Fazit: Unterversorgung<br />

Die Versorgung von Diabetikern <strong>in</strong> stationären Pflegee<strong>in</strong>richtungen war Gegenstand<br />

e<strong>in</strong>er Untersuchung im Jahre 1998 im Kreis He<strong>in</strong>sberg [Hauner et al., 2000]. Die im<br />

Rahmen dieser Studie aus 99,6% aller Heime erhobenen Daten weisen <strong>in</strong> den Ergebnissen<br />

ke<strong>in</strong>e leitl<strong>in</strong>iengerechte Versorgungsformen für Diabetiker auf. Die Vertei-

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