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Disease Management in Deutschland

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<strong>Disease</strong> <strong>Management</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> – Ärztliche Fortbildung Seite177<br />

von der US-amerikanischen Fachgesellschaft für Innere Mediz<strong>in</strong> entwickelten Modell,<br />

dem kanadischen Modell und dem australischen MOPS Modell werden von dem<br />

Arzt, der sich dem Peer Review unterzieht, Fragebögen an Kollegen und Patienten<br />

ausgeben [Norc<strong>in</strong>i 1999; Dauph<strong>in</strong>ee 1999; Paget 1996]. Die Kollegen beurteilen die<br />

mediz<strong>in</strong>ische und persönliche ärztliche Kompetenz des Arztes, die Patienten bewerten<br />

Empathie, Integrität und Achtung im persönlichen Umgang (Tabelle 2).<br />

Tabelle 2: Kriterien zur Bewertung von Ärzten durch Peers (Physician Assessment)<br />

des australischen MOPS Programms<br />

Kriterium Beispiel<br />

Kommunikation Fähigkeit, mit Kollegen, Patienten und Angehörigen zu kommunizieren<br />

Praktische Fertigkeiten<br />

Technische Fertigkeiten bei der Durchführung von Prozeduren<br />

Diagnosef<strong>in</strong>dung Fähigkeit, Information und Evidenz kritisch zu bewerten, wichtige Information<br />

herauszufiltern und rechtzeitig Entscheidungen zu treffen<br />

Patientenführung Fähigkeit, die für den jeweiligen Patienten angemessene Therapie auszuwählen<br />

und anzupassen<br />

Psychologische Aspekte<br />

der<br />

Patientenführung<br />

Fähigkeit, psychologische Probleme zu erkennen und damit umzugehen<br />

<strong>Management</strong> kom- Fähigkeit, Patienten mit komplexen Krankheitsbildern und unterschiedliplexer<br />

Fälle<br />

chen Problemen angemessen zu versorgen<br />

Ambulante Versor- Fähigkeit, Patienten im niedergelassenen Bereich zu versorgen und Anforgungderungen<br />

zu koord<strong>in</strong>ieren<br />

Stationäre Versor- Fähigkeit, Patienten im stationären Bereich zu versorgen und die Therapie<br />

gung<br />

zu koord<strong>in</strong>ieren<br />

Empathie Fähigkeit, auf Patienten und ihre Angehörigen e<strong>in</strong>zugehen<br />

Achtung Fähigkeit, die Rechte und Entscheidungen anderer zu respektieren<br />

Integrität Missbraucht Vertrauen nicht<br />

Verantwortungsgefühl<br />

Übernimmt Verantwortung für die eigenen Entscheidungen<br />

[Quelle: Eigene Darstellung <strong>in</strong> Anlehnung an Paget 1996]<br />

Die Fragebögen können von dem jeweiligen Arzt selbst an Kollegen verteilt werden.<br />

Nach bisherigen Forschungserfahrungen werden dadurch die Ergebnisse nicht verzerrt<br />

[Ramsey 1989]. In Australien wird neben dem Peer Review mittels Fragebögen<br />

e<strong>in</strong> sog. „Practice Quality Review“ angeboten, das als Kernstück e<strong>in</strong> Peer Review <strong>in</strong><br />

der aktuellen Praxissituation enthält [Newble 1996]. Dazu werden vor dem Praxisbesuch<br />

mit Hilfe e<strong>in</strong>es Fragebogens Aktivitäten der Qualitätssicherung, Fortbildungsverhalten<br />

und das jeweilige Praxisprofil abgefragt. Auf der Grundlage dieses Fragebogens<br />

erfolgt e<strong>in</strong> Besuch von 2 Kollegen auf ehrenamtlicher Basis, von denen e<strong>in</strong>er<br />

mit dem Prozess des Practice Quality Review vertraut ist und der andere e<strong>in</strong>e Praxis<br />

führt, die dem Praxisprofil des besuchten Arztes <strong>in</strong> etwa entspricht. Der Besuch an<br />

sich enthält die Durchsicht von Patientenakten sowie die Bewertung der Praxisrouti-

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