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Disease Management in Deutschland

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<strong>Disease</strong> <strong>Management</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> – Kosten- Effektivität Seite 292<br />

Akkreditierungsstandards auf e<strong>in</strong>em hohen Niveau etabliert werden müssen, und<br />

somit im Zweifel weniger, dafür jedoch optimierte Programme e<strong>in</strong>geführt werden.<br />

• In <strong>Deutschland</strong> s<strong>in</strong>d durch die ungenügenden Anreize zur Nutzung preiswerter<br />

Arzneimittel (Generika) noch große Kostensenkungspotentiale vorhanden. Diese<br />

können im Rahmen von <strong>Disease</strong>- <strong>Management</strong>- Programmen systematisch genutzt<br />

werden. Auch hier ist der Unterschied zu den USA zu sehen, wo diese Potentiale<br />

im Rahmen von Managed Care Ansätzen bereits vorab ausgeschöpft<br />

wurden. Wie bei der Verm<strong>in</strong>derung der Krankenhause<strong>in</strong>weisungen kann jedoch<br />

argumentiert werden, dass die E<strong>in</strong>sparpotentiale theoretisch auch durch andere<br />

gesetzgeberische Aktivitäten gehoben werden könnten.<br />

Insgesamt lassen sich gewichtige Argumente f<strong>in</strong>den, die die Kosten- Effizienz der<br />

<strong>Disease</strong> <strong>Management</strong> Programme belegen. Die wichtigsten Argumente, wie Vermeidung<br />

von Krankenhause<strong>in</strong>weisungen, Nutzung von Generika, systematische Umsetzung<br />

von Empfehlungen evidenzbasierter Leitl<strong>in</strong>ien <strong>in</strong> die Rout<strong>in</strong>eversorgung, die zur<br />

Vermeidung akuter Komplikationen und zur H<strong>in</strong>auszögerung von Folgeerkrankungen<br />

führen und so kurz- und langfristige E<strong>in</strong>sparpotenziale mobilisieren können.<br />

Dennoch kann nicht mit Sicherheit davon ausgegangen werden, dass jedes <strong>Disease</strong><br />

<strong>Management</strong> Programm <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> nach angemessener Zeit e<strong>in</strong>en direkten ökonomischen<br />

Nutzen für die Krankenkasse abwirft. Wie bereits oben dargestellt,<br />

müssen zum e<strong>in</strong>en auch die nicht monetären Größen, wie Werbeeffekte und Kundenb<strong>in</strong>dung<br />

an die Krankenkasse, berücksichtigt werden.<br />

Zum anderen muss beachtet werden, dass das Ziel der gesundheitlichen Versorgung<br />

die Erbr<strong>in</strong>gung höchster Qualität ist, also e<strong>in</strong>e Verm<strong>in</strong>derung von Über-, Unter- und<br />

Fehlversorgung. Im Gutachten des Sachverständigenrates wurde <strong>in</strong> Band III/ 2001<br />

explizit auf die derzeitig mangelhafte Situation <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> e<strong>in</strong>gegangen. Wenn<br />

qualitätsgesicherte <strong>Disease</strong>- <strong>Management</strong>- Programme es schaffen, hier e<strong>in</strong>e bessere<br />

Situation <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> herzustellen, ist bereits e<strong>in</strong> großer Schritt nach vorn geschafft.<br />

Das Pr<strong>in</strong>zip der Unter- und Überversorgung zum gleichen Zeitpunkt macht deutlich,<br />

dass sich sehr wahrsche<strong>in</strong>lich kostendeckende und nicht kostendeckende <strong>Disease</strong><br />

<strong>Management</strong> Programme ergänzen werden. Da e<strong>in</strong>erseits der Abbau von Überversorgung<br />

erreicht werden kann, andererseits jedoch Unterversorgung vorherrscht,

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