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Disease Management in Deutschland

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<strong>Disease</strong> <strong>Management</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> – Kosten- Effektivität Seite 291<br />

z<strong>in</strong>, der E<strong>in</strong>satz von geschulten Fachkräften und die kont<strong>in</strong>uierliche Evaluierung der<br />

Wirksamkeit s<strong>in</strong>d entscheidende Komponenten.<br />

Die Analyse leidet unter der <strong>in</strong> den Studien oftmals nicht genau spezifizierten Art der<br />

Komponenten der <strong>Disease</strong>- <strong>Management</strong>- Programme sowie der betrachteten Kostenblöcke<br />

[Stone et al., 1999]. Hier sollte weitere Forschung betrieben werden, um<br />

die Ursachen für unterschiedliche Wirksamkeit festzustellen. H<strong>in</strong>zu kommt, dass die<br />

weitaus meisten Studien <strong>in</strong> den USA durchgeführt wurden, dort jedoch im Rahmen<br />

der Managed Care Modelle andere Rahmenbed<strong>in</strong>gungen herrschen. Bei Übertragung<br />

auf deutsche Verhältnisse müssen e<strong>in</strong>ige Besonderheiten werden:<br />

• Die E<strong>in</strong>schreibung <strong>in</strong> die <strong>Disease</strong>- <strong>Management</strong>- Programme im Risikostrukturausgleich<br />

wird wesentlich strengeren Kriterien unterliegen als <strong>in</strong> den USA, wo im<br />

Pr<strong>in</strong>zip ke<strong>in</strong>erlei e<strong>in</strong>heitliche Kontrolle vorlag. Daher wird <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> der<br />

durchschnittliche Patient <strong>in</strong> den Programmen morbider se<strong>in</strong>, was zu größeren<br />

E<strong>in</strong>sparpotentialen führt.<br />

• Die höchsten Kosten fallen durch akutstationäre E<strong>in</strong>weisungen an. In e<strong>in</strong>er kontrollierten<br />

randomisierten Studie untersuchten L<strong>in</strong>ne et al. [2000] <strong>in</strong> Schweden die<br />

direkten Kosten für die Behandlung von Patienten mit Herz<strong>in</strong>suffizienz nach der<br />

ersten Hospitalisierung [L<strong>in</strong>ne et al., 2000]. Die Kosten betrugen 2.564 US$ im 6-<br />

Monats- Follow up, davon e<strong>in</strong> knappes Drittel Kosten der akutstationären Behandlung.<br />

Medikamente machten beispielsweise nur rund 3% der Kosten aus.<br />

Dies macht deutlich, dass die Verr<strong>in</strong>gerung der Krankenhause<strong>in</strong>weisungen der<br />

zentrale Hebel ist, um die Kosten zu senken. In den USA liegen die E<strong>in</strong>weisungsquoten<br />

im <strong>in</strong>ternationalen Vergleich bereits sehr niedrig. Deutsche Programme<br />

stoßen hier auf weitaus größere Möglichkeiten der Reduktion. Zu fragen ist allerd<strong>in</strong>gs,<br />

ob die Verm<strong>in</strong>derung der E<strong>in</strong>weisungen auch durch andere F<strong>in</strong>anzierungsmechanismen<br />

erreicht werden kann, so dass dieser Effekt <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

nicht nur <strong>Disease</strong> <strong>Management</strong> Programmen zugeschrieben würde.<br />

• Auch die Qualität der Programme selbst unterliegt im Ausland lediglich der freiwilligen<br />

Kontrolle. In der Regel werden die Programme <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em nicht akkreditierten<br />

Verfahren von Managed Care Organisationen oder Pharmafirmen entwickelt und<br />

nicht zw<strong>in</strong>gend an neue Entwicklungen angepasst. Die angestrebte hohe Qualität<br />

der deutschen Programme garantiert, dass sowohl der Nutzen als auch die Effektivität<br />

der Programme maximiert werden. Dies bedeutet jedoch auch, dass die

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