12.11.2012 Aufrufe

Disease Management in Deutschland

Disease Management in Deutschland

Disease Management in Deutschland

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Seite 311<br />

• Durch den Datensatz wird vermieden, dass sich das <strong>Disease</strong> <strong>Management</strong>, wie<br />

oben beschrieben, auf nicht evidenzbasierte Randbereiche konzentriert und zu<br />

e<strong>in</strong>er Intensivierung von Über-, Unter- und Fehlversorgung führt.<br />

• Auch e<strong>in</strong>e effizientere Arzneimitteltherapie kann über den Benchmark<strong>in</strong>gdatensatz<br />

erreicht werden, <strong>in</strong>dem beispielsweise die Therapie mit Second- l<strong>in</strong>e Drugs<br />

abgefragt und begründet werden muss. Medikamente, die nicht kosteneffektiv<br />

s<strong>in</strong>d bzw. deren Wirksamkeit nicht gesichert ist, wie z.B. Pseudo<strong>in</strong>novationen<br />

oder Me- too Präparate, könnten so <strong>in</strong> der Verordnungshäufigkeit zurückgedrängt<br />

werden. Der kostenstabilisierende Effekt des <strong>Disease</strong> <strong>Management</strong>s würde verstärkt.<br />

Die Richtigkeit der gemachten Angaben können die Krankenkassen <strong>in</strong> ihren<br />

Arzneimitteldaten untersuchen, die sie auf der Grundlage der E<strong>in</strong>willigung<br />

der Patienten unter Berücksichtigung des Datenschutzes auswerten dürfen.<br />

Die entscheidende Größe beim Benchmark<strong>in</strong>g ist die erreichte Verbesserung e<strong>in</strong>es<br />

Programms, die ggf. prozentual zum Vorjahresergebnis ausgedrückt werden kann.<br />

Damit wird verh<strong>in</strong>dert, dass Programme, die e<strong>in</strong>e hohe Anzahl von Patienten mit<br />

schlechten Ausgangswerten e<strong>in</strong>schreiben, benachteiligt werden oder von Kassen<br />

überwiegend Patienten mit guten Ausgangswerten e<strong>in</strong>geschrieben werden. Kassen,<br />

die e<strong>in</strong>e große Anzahl schlecht e<strong>in</strong>gestellter Patienten e<strong>in</strong>schreiben, haben so e<strong>in</strong><br />

großes Potenzial zur Verbesserung.<br />

Internationale Erfahrungen, wie z.B. das HEDIS- Projekt <strong>in</strong> den USA, zeigen, dass<br />

e<strong>in</strong> Datensatz von z.B. 10 bis 15 Qualitäts<strong>in</strong>dikatoren pro Erkrankung ausreichend ist<br />

(Tabelle 5), um e<strong>in</strong> aussagekräftiges Benchmark<strong>in</strong>g durchführen zu können.<br />

Tabelle 5: Beispiel e<strong>in</strong>es m<strong>in</strong>imalen Datensatzes für Zuckerkranke des USamerikanischen<br />

HEDIS- Projektes<br />

<strong>Disease</strong> <strong>Management</strong><br />

Programm<br />

Zuckerkrankheit<br />

Krankheitsspezifische Daten<br />

[Quelle: Eigene Darstellung <strong>in</strong> Anlehnung an HEDIS]<br />

Kontrolle des LDL-Cholester<strong>in</strong>s<br />

LDL-Cholester<strong>in</strong> im Normbereich<br />

Kontrolle von HbA1c<br />

HbA1c außerhalb e<strong>in</strong>es def<strong>in</strong>ierten Zielbereichs<br />

Screen<strong>in</strong>g auf Nierenschäden<br />

Jährliche Überweisung zum Augenarzt

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!