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Disease Management in Deutschland

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<strong>Disease</strong> <strong>Management</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> – Aufbau Seite 190<br />

10.1.2 E<strong>in</strong>schreibemodul<br />

Das E<strong>in</strong>schreibemodul dient der Qualitätssicherung, der Diagnosesicherung und der<br />

Statuserhebung sowie der Risikostratifizierung. Dazu werden E<strong>in</strong>schreibekriterien auf<br />

dem Boden evidenzbasierter Leitl<strong>in</strong>ien def<strong>in</strong>iert, die so weit wie möglich manipulationssicher,<br />

e<strong>in</strong>fach prüfbar und durch den Hausarzt leicht zu erheben s<strong>in</strong>d. Im speziellen<br />

Teil werden für das Beispiel Diabetes entsprechende E<strong>in</strong>schreibekriterien vorgeschlagen<br />

(Kapitel <strong>Disease</strong> <strong>Management</strong> bei ausgewählten Erkrankungen: Diabetes).<br />

Die E<strong>in</strong>schreibung selbst erfolgt <strong>in</strong> der Regel durch den Hausarzt. Hat dieser bei<br />

e<strong>in</strong>em Patienten e<strong>in</strong>e Diagnose gestellt, die zur E<strong>in</strong>schreibung berechtigt, füllt er mit<br />

dem E<strong>in</strong>verständnis des Patienten e<strong>in</strong> von der Krankenversicherung zur Verfügung<br />

gestelltes Formular aus und sendet den Bogen zur Krankenkasse. Arzt und Patient<br />

erhalten je e<strong>in</strong>en Durchschlag dieses Formulars für ihre Dokumentation.<br />

Der Hausarzt agiert <strong>in</strong> enger Kooperation mit Spezialisten und der Krankenkasse und<br />

koord<strong>in</strong>iert die Versorgung nach den Empfehlungen des <strong>Disease</strong> <strong>Management</strong> Programms.<br />

Bei ausgewählten Erkrankungen wie z.B. Brustkrebs kann e<strong>in</strong>e solche Kooperation<br />

beispielsweise aus e<strong>in</strong>em Zusammenschluss (z. B. Netzwerk) niedergelassener<br />

Ärzte (z.B. Gynäkologe, Onkologe, Chirurg, Radiologe, Pathologe) oder aus<br />

e<strong>in</strong>em <strong>in</strong> der Kl<strong>in</strong>ik angesiedelten oder <strong>in</strong> die Kl<strong>in</strong>ik <strong>in</strong>tegrierten Zentrum bestehen.<br />

Bei Erkrankungen, für die e<strong>in</strong> Zusammenhang zwischen Qualität und Menge der<br />

durchgeführten Interventionen nachgewiesen ist, sollte das Zentrum <strong>in</strong> Abhängigkeit<br />

von der Erkrankung e<strong>in</strong>e jährliche M<strong>in</strong>destfallzahl an Patienten und e<strong>in</strong>e vorgeschriebene<br />

Qualifizierung von Ärzten und unterstützendem Personal nachweisen.<br />

Zur E<strong>in</strong>schreibung gehören die Erhebung der Anamnese und e<strong>in</strong>e körperliche Untersuchung<br />

sowie weitere def<strong>in</strong>ierte Untersuchungsergebnisse, die ebenfalls im E<strong>in</strong>schreibebogen<br />

dokumentiert werden (Statuserhebung). Die zu erhebenden Parameter<br />

sollten auf dem Boden der Analyse von Bereichen der Über-, Unter- und Fehlversorgung<br />

der jeweiligen Erkrankung von den Spitzenverbänden e<strong>in</strong>heitlich und verb<strong>in</strong>dlich<br />

für <strong>Deutschland</strong> festgelegt werden. Sie entsprechen im weiteren Verlauf dem<br />

vierteljährlich zu erhebenden Benchmark<strong>in</strong>gdatensatz (siehe Kapitel Datenmanagement,<br />

Dokumentation und Datenbanken im <strong>Disease</strong> <strong>Management</strong>). Die Prüfung der<br />

E<strong>in</strong>schreibung kann entweder durch das E<strong>in</strong>holen e<strong>in</strong>er Zweitme<strong>in</strong>ung (Second Op<strong>in</strong>ion),<br />

durch Stichprobenkontrollen durch z.B. den Mediz<strong>in</strong>ischen Dienst der Krankenkassen<br />

oder durch den Benchmark<strong>in</strong>gdatensatz erfolgen. Der Benchmark<strong>in</strong>gdatensatz<br />

wird quartalsweise erhoben und fragt krankheitsspezifische Indikatoren ab.

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