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Disease Management in Deutschland

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<strong>Disease</strong> <strong>Management</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> – Def<strong>in</strong>ition und Zielsetzung Seite 21<br />

1.2 Def<strong>in</strong>ition<br />

Im <strong>Disease</strong> <strong>Management</strong> hat die Evidenzbasierung der Instrumente e<strong>in</strong>e große Bedeutung.<br />

Das heißt, dass für jedes e<strong>in</strong>gesetzte Instrument nachgewiesen se<strong>in</strong> sollte,<br />

<strong>in</strong>wieweit die Erbr<strong>in</strong>gung der Leistung zu e<strong>in</strong>er signifikanten Verbesserung <strong>in</strong> der Ergebnis-<br />

bzw. <strong>in</strong> der Prozessqualität der Gesundheitsversorgung führt. Dabei wird e<strong>in</strong>e<br />

Gesamtsichtweise des Patienten und se<strong>in</strong>er Erkrankung zugrunde gelegt. Angestrebt<br />

wird nicht die Therapie unterschiedlicher Episoden e<strong>in</strong>er Erkrankung, sondern<br />

die Versorgungsverbesserung e<strong>in</strong>er Patientenpopulation mit e<strong>in</strong>er def<strong>in</strong>ierten Erkrankung.<br />

Der Patient wird mit se<strong>in</strong>er Erkrankung und dem Erkrankungsverlauf als mediz<strong>in</strong>ische,<br />

organisatorische und ökonomische E<strong>in</strong>heit betrachtet. Im wesentlichen<br />

werden für die Koord<strong>in</strong>ation dieser sektoren- und krankheitsübergreifenden Betrachtung<br />

folgende Komponenten e<strong>in</strong>gesetzt:<br />

(1) E<strong>in</strong>e Datenbasis zur Quantifizierung der Kostenstruktur, der Erkrankung und<br />

der Therapieoptionen [Hunter et al., 1997]<br />

(2) Evidenzbasierte Leitl<strong>in</strong>ien, die <strong>in</strong>nerhalb von Empfehlungskorridoren die zu<br />

erbr<strong>in</strong>genden Leistungen spezifizieren. Dazu gehören die Art des Leistungserbr<strong>in</strong>gers<br />

(Hausarzt, Spezialist), das Umfeld (stationär, ambulant) sowie die<br />

Beschreibung des Prozesses (first- l<strong>in</strong>e drug, second- l<strong>in</strong>e drug, etc.)<br />

(3) Die Aufhebung der traditionellen Sektorengrenzen des Gesundheitsversorgungsprozesses<br />

(4) E<strong>in</strong> Qualitätsverbesserungskonzept, das e<strong>in</strong>en Prozess der kont<strong>in</strong>uierlichen<br />

Qualitätsverbesserung unterstützt [Hunter et al., 1997]. Dazu gehört die Pflege<br />

der Datenbasis, der Leitl<strong>in</strong>ien und die Überprüfung der Versorgungs<strong>in</strong>stitutionen<br />

und –prozesse<br />

(5) Die systematische Evaluation des Zusammenhangs zwischen Therapieoptionen<br />

und Patientenergebnissen<br />

(6) Die systematische Bee<strong>in</strong>flussung von Arzt- und Patientenverhalten)<br />

(7) Neustrukturierung von Praxisabläufen und Organisationskonzepten<br />

In der Literatur existiert ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>deutige Def<strong>in</strong>ition von <strong>Disease</strong> <strong>Management</strong>. Es<br />

zeichnet sich allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>e Entwicklung des Begriffs ab. Sie geht von bestehenden<br />

Rahmenbed<strong>in</strong>gungen aus, <strong>in</strong>nerhalb derer Instrumente wie Best Practice, Leitl<strong>in</strong>ien<br />

Case <strong>Management</strong> sowie die Bee<strong>in</strong>flussung der Patientencompliance und des ärztli-

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